Umfrage:Wie geht Ihr mit Euren Pferden um???

[Mia84]

Nee das Pferd schlagen als Hufschmied oder TA geht mal gar nicht, davon mal abgesehen, dass die meisten Pferde einfach Angst haben und da ist anbrüllen/schlagen etc. ja absolut kontraproduktiv.
Leider hab ich das auch mal miterlebt wie ein Hufschmied einem Pferd volle Kanne die Raspel übergezogen hat...
Meiner Meinung nach ist das wichtigste immer SOFORT strafen - alles andere kapieren Pferde nicht und dann angemessen. Auf keinen Fall aus Wut heraus. Wenn ich z.B. merke, dass ich demnächst explodier, weil ich eh schon mies drauf bin oder so, brech ich einfach ab und geh nach Hause. Oder mach ne Pause.
Manche Menschen verstehen glaub auch einfach nicht den Unterschied zwischen Tier (in dem Falle Pferd) und Mensch. Ich kenn da echt Leute die ihr Pferd a la "heut abend bekommst jetzt keine Karotten nachdem du heute so bockig warst" bestrafen . Oder die bestimmt Dinge richtig persönlich nehmen (z.B. Pferd springt aufm Turnier nicht - nee klar war jetzt direkt und persönlich gegen den Reiter gerichtet... Oder das Pferd lahmt mit Absicht heute morgen, damit es dann abends nicht geritten wird) - zu solchen Denkleistungen wär ja noch nicht mal Fury fähig.
Außerdem finde ich dass Pferd auch das Recht hat mal mies drauf zu sein. Wenn meine Dicken mal richtig schlecht drauf sind respektiere ich das auch und lass sie wietgehend in ruhe oder geh eben nur bisschen im Schritt raus und zwing ihnen keine Schmuseeinheiten auf die sie grad nicht wollen. klar beissen uns schlagen sind tabu aber mal Ohren anlegen und damit zeigen "ich bin heut grantig, ich mag heut nicht" find ich schon ok.

[lilly_pferdefan]

ich finde man sollte konsequent sein,aber ohne frage muss man dabei immer fair bleiben!
ein Pferd schlagen würde ich nicht.es reicht sich mit Worten durchzusetzen.
die Leute die du geschildert hast,sind auf gut deutsch A****löcher!wenn man Pferde nicht liebt und achtet,und so mit ihnen umgeht,sollte man sich schleunigst einen anderen Beruf such.Boxer z.b.

[Jassi]

@lilly_Pferdefan

ein Pferd schlagen würde ich nicht.es reicht sich mit Worten durchzusetzen.

Wenn man nach der Definition geht: Schlagen ist mit der Hand=zwiebelnder Schmerz! Schlage ich Pferde auch nicht und befürworte das auch auf keinen Fall, weil ich der Meinung bin, dass diese Art von Schmerz von Pferden nicht verstanden werden kann. In der Erziehung, wie Pferde miteinander umgehen, gibt es das nämlich nicht!
Aber manchmal reichen Worte und die damit verbundenen agressiven oder Drohenden Gesten nicht aus!
Wenn dein Pferd dich z.B. getreten oder gebissen oder dich in eine Ecke gedrengt hat, muss du dir auch wieder Respekt verschaffen. Wenn du dann mit dem Knie mal irgendwo vor boxt (Brust, Seite), kommt das einem strafendenden oder ermahnenden Stoß mit dem Kopf oder einem Tritt am nächsten!
Manchmal kommt man um das "körperliche" einfach nicht drumrum
LG

[lilly_pferdefan]

hast ja recht.Aberbei den Fällen von Hilde und Otto ist das finde ich echt nicht nötig!

[Jassi]

Ja, da natürlich nicht

[HafiHundCo]

na auf jeden fall konsequent--
versuche eigentlichimmer ausgeglichen ans pferd ranzugehen, ist bei meinen Pflegepferden auch absolut notwenig, den grad die 2 schecken sind totale Nervensägen, da kommste nich weit wenn hektisch udn laut bist
Felix ist da einganz andere typ,den störts auch net wenn frauchen mal nicht gut drauf ist der hat ein gemüt wie ein brauereipferd...
da kanns auch mallauter und hektische rzu gehen ih läst das kalt

[Schroedi]

Moin.
Was macht Ihr den so,wenn Euer Pferd nicht gleich hört ? Wie bestraft Ihr,wenn es was falschgemacht hat ? Ich bilde nicht aus,daher frage ich mal so,wie Ihr das so macht.
Ich z.B habe mein Pferd damals einen Klaps aufs Maul gegeben,wo er mich gebissen hat.Erzählt doch mal,wie macht Ihr es.
Auf Antworten freue ich mich.Beschimpfungen könnt Ihr zu Hause lassen.
LG Ü-30jährige

Wenn mein Pferd was falsch macht, bestrafe ich es nicht. Es muss ja das Richtige lernen. WEnn meine Stute mich beisst oder das Bein lüftet - sie ist sehr cholerisch, wird also sehr schnell wütend - dann gibt es abgestuft je nach Unart ein "Hey!" bis zum Schlag mit dem, was ich gerade in der Hand habe.
Treten ist das absolute No Go und wird hart geahndet. Aber das macht sie eigentlich gar nicht mehr.

Ansonsten ist mein Pferd verwöhnt, geb ich zu.

[Jassi]

Nach dem Beißen auf die Nase zu schlagen ist das
Dümmste was man machen kann, weil sich das pferd beim nächsten oder übernächsten Mal daran erinnert, dass es gleich auf die nase geschlagen wird, den Kopf beim Beißen zurückreißt und dir noch mehr weh tut!!!!

Ich box das Pferd wenn es beißt einfach in Bauch oder Brust mit der Faust oder Knie. Oder auch mal bisschen energisch ansprechen mit einem forschen, lauten "lass das!"
Das geht aber nur, wenn das Pferd das nicht andauernd macht.

An meinem Stall ist ein Pferd, das beißt und tritt beim Putzen. Das ist echt nicht so angenehm...
Da ignoriere ich das Beißen, weil sie eine Strafe richtig zornig macht, und belohne nur mit Streicheln und lieben, weichen Worten, wenn sie normal dasteht. Wagt sie es aber zu versuchen mich zu treten gibts Zoff!!!!

Mit unerzogenen Pferden darf man nicht zimperlich umgehen!!! Sie sind da auch nicht zimperlich zu dir Immer bestimmt sein, aber die Strafe bzw. Belohnung muss angemessen sein. Wichtig: Immer klare Signale geben, sodass du sicher sein kannst, dass das Pferd sie richtig versteht!

[kingsdream]

Hallo alle,
ist ja heftig was ihr schon erlebt habt, gesehen habt oder sollte ich lieber sagen, was die Pferde erlebt haben?
Ich hatte ja wie Sandy hier auch, ein sehr unumgägliches Pferd gekauft, das trotz Top-Ausbildung und Top-Aufzucht in schlechte Hände geriet, weiter und weiter verkauft wurde und in noch miesere Zustände kam und irgendwann in die Salami sollte oder irgendwie weg weil keiner mehr mit ihr zurecht kam - irgendwohin, nach Deutschland also wo ich sie sah und mich keineswegs in sie verliebte.
Was soll ich über die ersten beiden Jahre sagen? Sie hat mich getreten, aber nur Männer gebissen, hat mich durch Schlamm und Mist gezerrt und mich stets voll als den Deppen dastehen lassen.
Aber all das nur, weil ich von meinem Uropa früher einen Drill bekam, der nicht mehr aus meinem Kopf raus zu bringen ist, egal wie sauer ich bin.
Ein Tier möchte dem Menschen gefallen, wenn es ihm nicht gefällt, sollte der Mensch fragen was er falsch gemacht, vermittelt oder überfordert hat! Das ist eigentlich bis heute der Punkt.
Unser erster Schmied war auch so ein Höllentyp, den ich heute noch an den Füßen packen und an eine Wand klatschen möchte. Ich machte einen Barhuflehrgang, ließ mir dazu von einer Trainerin zeigen wie man in den USA an die Mustanghufe kommt, die man dort zum zähmen einfing und übte fleißig und geduldig. Ein Huf pro Tag ausschneiden war eine geniale Leistung, aber meine Stute lief dabei frei und konnte jederzeit weg, anfangs nahm sie das auch oft wahr und ihre Hufe sahen zum Himmel schreiend aus - aber das empfand ich nicht so schlimm wie das mangelnde Vertrauen das sie allen Menschen gegenüber hatte. Der erste TA (ha, Vollblutgestütausbildung) wollte das ich sie anband. Ich warnte ihn, aber er bestand darauf - er stand mit der Spritze da und sah einem wilden Bronco zu, konnte bis auf zwei Meter nicht an sie ran und meinte: "Die Knochen muss ich mir nicht zertreten lassen." Ich bekam die Spritze in die Hand gedrückt und er sah von außerhalb zu wie ich zermalmt wurde. Der Typ ließ mir nicht die Spritze da, nein, wollte er mich zu Tode getrampelt sehen und dann die Spritze aus meinen Fingern ziehen? Ich bekam es am vier Meter Strick irgendwie hin, auch wenn ich die verbogenen Nadeln nie toll fand und die Hektik und den unnötigen Stress. Wir versuchten damals viel mit Sedierung, Altbier - hoffnungslos. Zum Glück zog dieser TA weg und wir nahmen einen alten, der sehr viel mehr Verständnis hatte. Der ließ mir die Spritze da und ich lagerte sie im Kühlschrank. Dann arbeitete ich sie , longierte sie danach und massierte sie darauf hin durch. Dabei gab ich ihr die Impfung in die Kruppe und sie drehte sich nur mal vorwurfsvoll um - das läuft bis heute so sehr gut, denn ich massiere sie ja immer nach der Arbeit und nur ganz selten gibt es ein Pieks.
Wenn sie etwas falsch gemacht hat, ist sie es, die das zuerst merkt. Durch die früheren Schläge meinte sie aber oft, ich sei nachtragend und würde sie noch zwei Tage später schlagen. Sie konnte anfangs gar nicht damit umgehen, nicht bestraft oder wenigstens geschimpft zu werden. Nur das laute "Nein" trieb sie nur dazu, meine Kompetenz immer wieder zu prüfen. Eine harte Zeit, aber sie bemühte sich immer so sehr, wenn meine Hilfen falsch oder nicht eindeutig waren bot sie Seitengänge, Rückwärts und sogar Traversalen an - mehr wie was ich überhaupt ordentlich reiten konnte, geschweige denn an Hilfen geben wollte. Sie kannte aus Ungarn andere Befehle und Hilfen und wir mussten uns etwas zusammen schustern. Das hat auch gut geklappt. Mit Schulpferden kann ich auch immer wieder das alte gelernte, aber bei ihr muss ich anders sein. Jeder Reitlehrer sagt zu uns:
"Es sieht aus, als könntet ihr nichts, aber irgendwie mergelt ihr euch immer wieder durch!"
Aber es geht ja darum, wie gehe ich mit ihr um? Früher reichte ein scharfes "Nein", heute reicht ein Blick, manchmal nutzt aber auch alles nichts, dann will sie ihre Pferdekumpels begrüßen und ich muss mit - sie ist eben dominant! Alles in allem ein wirklich feines Tier! Vor fünf Jahren haben wir mal ein schlimmes Thema schlimm gelöst: Sie griff immer noch fremde Männer an die auf die Weide kamen.
Eines abends unterhielt ich mich mit einem und sah sie von hinten auf ihn zu galoppieren mit angelegten Ohren, das weiße in den Augen und mit gefletschten Zähnen - kennt einer von euch Leonardo da`Vinghi`s Zeichnungen oder Gemälde mit Kriegspferden - so sah sie aus. Und ich lief ihr entgegen und boxte ihr voll gegen die Ganasche. Vor Schreck rannte sie weg und meine Hand tat tagelang weh. Ich habe mich so sehr geschämt und es war zum Glück nie wieder nötig einem Tier so weh zu tun, aber sie ließ fremde Männer fortan in Ruhe wenn sie mit uns auf der Weide erschienen, ließ sich aber auch nie dazu rufen. Ich möchte aber nicht wissen was passiert wenn ein fremder Mann ohne uns die Weide betritt...
Vorhin in einem anderen Thema habe ich gesagt, das ich sie einfach stehen ließ wenn ich wütend wurde, das ist bislang noch immer meine beste Methode - und natürlich nicht meine, die meines Uropas. Für ihn und seine Zeit sollte ich vielleicht einen eigenen Thread eröffnen.
Aber eben - behandelt eure Pferde wie Kinder und lasst niemanden Bösen an sie heran.

[Jassi]

Muss ja echt heftig gewesen sein, was dein Pferd erlebt hat!

Steigst du auch ab, wenn du beim Reiten wütend wirst????