Wo beginnt Tierquälerei?

Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Gudrun » Sa 11. Aug 2007, 18:49

Hallo Ihr,

mir ist folgender Fall bekannt:

Ein älterer Herr besitzt ein Pony mittleren Alters, vielleicht 18 J., Shetty-Format. Dieses Pony war mal Stall- und Weidegefährte von seinem größeren Pferd, das er aber verkauft hat. Es hat eine winzige Lauf-Box in einem kleinen Baracken-artigen Stall, in dem es noch eine größere Lauf-Box für 2 größere Ponys gibt, die gut gepflegt wirken und einer jüngeren Frau gehören. Über Winter dürfen die 3 wohl gemeinsam auf die Weide. Im Moment darf das kleine Pony nur auf ein Stück Brennessel-Steppe auf Lehmboden, weil es das fette Gras der Weide nicht vertragen würde. Die Tür vom Stall hinaus steht wohl immer offen, so dass es hin und her kann. Es wird weder geritten noch gefahren noch ausgeführt. Die Ver- und Entsorgung übernimmt die Besitzerin der anderen beiden Ponys am Rande mit. Der Besitzer wohnt über 30 km entfernt und kommt ein oder zwei Mal pro Woche vorbei, füttert die Katzen und bringt dem Pony ein paar Möhrchen. Dann fährt er wieder. Vom vielen Stehen und der mangelnden Bewegung hat das Pony Fehlstellungen in der Hinterhand. Die nicht abgelaufenen, unbeschlagenen Hufe haben an den hinteren Rändern im Moment gerade mal keine entzündeten Stellen. Im Winter soll es so schlimm gewesen sein, dass das Pony vor Schmerz kaum noch aufstehen konnte. Auf die hinteren Hüfchen angesprochen, versicherte mir der Herr heute, er werde dem Pony einen Plastikplatten-Beschlag anfertigen lassen. Das wurde vor einem Vierteljahr aber schon mal in Aussicht gestellt und ist bis heute nicht erfolgt. Ersetzt wohl auch nicht die mangelnde Bewegung. So vegetiert das arme Pony nun schon seit Jahren vor sich hin und eine Änderung der Situation ist nicht absehbar. Was kann man tun, außer weiter auf den alten Herrn einquatschen, er möge das Pony doch verkaufen, was bisher nichts gebracht hat?

LG Gudrun
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon annimuh1 » So 12. Aug 2007, 17:23

hallihallo

Das hört sich ja schrecklich an!!!!
Echt doof wenn pferde so behandelt werden ...
wenn dem mann das zu viel ist mit dem pony dann sollte er es wenigstens abegeben da das pony sich ja sonst auch nicht gut fühlt . :(
ich finde es schlimm wenn tier so behandelt werden echt schrecklich

lieben gruß annika
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Sandra » Mo 13. Aug 2007, 18:39

hey,
also, es kann natürlich auch ein unglückliches zusammenspiel von mehreren faktoren sein. bsw. kann dass pony ja auch unter einer angeborenen fehlstellung leiden, welche nicht zulässt es zu bewegen und vllt ist ja auch mit der anderen besitzerin abgesprochen, das sie sich mit kümmert...
wenn es aber wirklich so schlimm ist, wie es scheint, würde ich den besitzer vorwarnen und mich dann beim tierschutzverein in deiner nähe melden!

LG Sandra
das mir das pferd das liebste sei,
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Xajana » Mo 13. Aug 2007, 19:15

Hallöchen!

So wie ich das verstanden habe, ist der alte Herr schon mehr als genug vorgewarnt worden was an dem Zustand seines Pony´s zu ändern. Ich würde nun als erstes den nächsten Moment abpassen, wo deutlich zu sehen ist, das die Haltung und der Zustand des Pony´s nicht in Ordnung ist, sprich: nicht artgerecht. Dann Foto´s davon machen, möglichst mit Datum,und mit diesen zum Tierschutz oder besser gleich zum Veterinärsamt gehen. Dort dieses vorlegen und zur Anzeige bringen, denn nur dann wird auch gehandelt.
Auf "hören sagen" und "verschiedener Ansichten von Artgerechter Haltung" geben die da nämlich nicht viel. Sie müssen es sehen um sich gleich ein Bild machen zu können,wie dringlich und wie groß der Bedarf an Handlung ist. Das kenne ich alles von anderen Fällen die eben leider so um einen herum passieren!
Was dann wohl passieren wird ist das jemand sich das dort anschaut und je nach Bedarf entweder gleich veranlasst das es dort weg kommt oder aber der Besitzer bekommt Auflagen die er in einem bestimmten Zeitraum zu erfüllen hat. Tut er das nicht, bekommt er eine Strafe und ihm wird das Pony weggenommen.
So in etwa läuft es eigentlich immer.

Dem Pony kann man eigentlich nur in soweit das Leben schöner machen indem man sich ihm,soweit möglich ein wenig annimmt. Ansonsten kann man nur abwarten, so schwer es einem auch fällt.

winke winke
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Gudrun » Mo 13. Aug 2007, 22:16

Vielen Dank für Eure Beiträge!

Sandra: Von einer angeborenen Fehlstellung kann nicht die Rede sein, da das Pony vor 12 Jahren, als der aktuelle Besitzer es übernahm, sehr stark Wagen gezogen hat. Verritten ist es nicht, noch nicht einmal eingeritten, denke ich. Der Rücken ist sehr schön, aber nur etwa 110 cm hoch. Reiten käm also auch nur für Kinder infrage. Den Ponywagen hat der Besitzer vor etlichen Jahren, als er wohl mal Geld brauchte, verkauft. Seitdem ist das Pony arbeitslos. Die vorige Pflegerin soll Spaziergänge mit ihm gemacht haben, die aktuelle beschreibt er selbst als zu übergewichtig dafür. Sein Rückepferd (großes Kaltblut) hat er verkauft, weil es bissig (!) wurde. Dass der Schmied jedes Mal Geld sehen will, wenn er was tun soll, ärgert den Besitzer...

Xajana: Was das Knipsen von Fotos ebenso wie eine Hilfe für das Pony erschwert, ist die versteckte und von mir über 30 km entfernte Lage. Hinter Zäunen mit abgeschlossenen Schlössern liegt der selbstgebaute Stall samt abgezäunter Auslauf-Flächen in einem Naturschutzgebiet. Wenn er selbst mich nicht mitnimmt und hinein lässt, komme ich auch nicht hin, jedenfalls nicht ohne Landfriedensbruch. Letztens nahm er mich mit, damit ich sehen sollte, dass alles in Ordnung ist. Die Hinterhufe sind im vorderen Bereich etwa doppelt so lang, wie für eine vernünftige Hinterhand-Haltung richtig wäre. Die Ecken der Hinterhufe sind dagegen so kurz, dass sie gerade eben nicht wunde Stellen verursachen. Es gibt Zeugen, die diesen wund-entzündeten Zustand vor einem halben Jahr gesehen haben, wie es ist, wenn das arme Tierchen kaum noch aufstehen kann. Wir haben damals schon über die Leistungen der Hufschmiede gesprochen, was sinnvoll wäre. Es wurde versprochen, aber außer einem einmaligen Kürzen "mit der Flex" ist nichts passiert. Das war wohl gerade billig genug. Jetzt dürfte es bald wieder soweit sein, dass die Schmerzen beginnen. "Das hat die öfter mal", gibt er selbst zu, und versprach, sich um einen Termin mit dem Schmied zu kümmern. Nach Ablauf einer Woche werde ich nachhaken, ob er es gemacht hat. Ich habe soweit Vertrauen zu ihm aufgebaut, dass ich mit dem Pony spazieren gehen dürfte. Nur schaffe ich die über 60 km Fahrt pro Spaziergang eben auch nicht nebenbei zu meinen eigenen Verpflichtungen. Insofern wäre es absolut sinnvoll, das Pony in den Ort zu holen, in dem wir beide wohnen. Dann könnte ich mich mit drum kümmern. Nur besitzt er hier eben keine eigenen Flächen und anderen Menschen will er das Pony auf keinen Fall geben, auch nicht solchen, die hier im Ort bereits Pferde haben.

Ich werd dran bleiben... noch versuch ich's im Guten!

Viele Grüße

Gudrun
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Mandylein » Mo 13. Aug 2007, 22:47

Hallo Gudrun...
Mal ganz ehrlich das ist ja wohl eine schreckliche situation für dieses arme shetty ! an deiner stelle würde ich es nicht mehr im gute versuchen....Aber schon mal hut ab das du dich überhaupt drum kümmerst.Aberso kann das doch nich weiter gehen.Meine güte sind 25 euro fürn schmied denn soooo viel geld das man das arme tier so quälen muss?Naja wünsche alles gute für dich und dieses arme tier.... :cry:
Behandele Dein Pferd so,
wie Du selbst auch behandelt werden möchtest......
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Sandra » Mi 15. Aug 2007, 13:20

@ madylein:
naja, gut, 25 euro sind vllt etwas untertrieben! für nen guten schmied muss man schon bestimmt 60 hinblättern! aber meine güte, dass macht man vllt (min.) alle 2 monate! und außerdem weiß man vorher, was für kosten mit einem pferd verbunden sind!
das mir das pferd das liebste sei,
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LG von Sandra Djibouti und Loni!
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Mandylein » Mi 15. Aug 2007, 23:23

Fürs normale auschneiden nimmt nie mals im leben ein schmied 60€!!!!!!!!!!!!
Ich bezahle für mein shetty 20€ Und überall kostet es zwischen 20-30 € Aber niemals 60€
Behandele Dein Pferd so,
wie Du selbst auch behandelt werden möchtest......
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon Gudrun » Fr 17. Aug 2007, 14:42

Hallo auch nochmal,

ich kann mir vorstellen, dass Ihr beide Recht habt. Nach über einem halben Jahr der totalen Verwahrlosung wäre wohl erst einmal eine Dienstleistung von vielleicht 60 Euro fällig. Folgende Besuche in einem vernünftigen Rhythmus wären dann wahrscheinlich billiger.

Ich habe mich lange gefragt, warum dieses Pony dort überhaupt noch steht, wenn es doch keiner brauchen kann und es niemanden gibt, der es auch nur ein wenig liebt. Jetzt weiß ich's. Die Naturschutzauflagen sind schuld. Seine Scheune musste er schon abreißen und wenn er kein Pony mehr hat, ist das Stallgebäude dran. Er hängt an eben diesem, weil ja nicht nur ein paar Tiere dort leben, sondern auch ein nettes Stübchen existiert mit alten Fotos, gut für seine nostalgischen Momente, und dieses Gebäude unbestritten ein bischen sein Zuhause geblieben ist. Sein Nachname ist sogar noch verbunden mit dem des Tälchens und der Anhöhe, diesem Naturschutzgebiet, in dem seine Eltern noch Landwirtschaft betrieben. Ich verstehe den alten Herrn. Trotzdem kann es nicht sein, dass ein Tier unter diesem Umstand zu leiden hat. Ich denke inzwischen, dass der hinten zu viel, vorne zu wenig abgelaufene Zustand der Hinterhufe mehr Folge als Ursache von Schmerz ist. Die Entlastungshaltung gilt offenbar den Vorderbeinen. Was da genau weh tut, müsste ein Tierarzt untersuchen, aber der würde ja Geld kosten. Wenn zusätzlich die Ballen hinten wieder blutig sind, kann das arme Pony logischerweise kaum noch aufstehen.

VG Gudrun
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Re: Wo beginnt Tierquälerei?

Beitragvon ginger15 » Mo 17. Sep 2007, 23:47

Es ist wirklich traurig mit dem Pony. Wenn der Herr hier nichts unternimmt, frage ich mich warum dieses nicht dem Tierschutz gemeldet wird. Wenn ich soetwas sehe, wo keine Abhilfe geschaffen wird, melde ich dieses doch sofort. warum wird da noch gezögert. Die Tiere sind doch auf uns Menschen angewiesen. schlimm finde ich , daß Menschen die dieses sehen nicht eingreifen. Durch reden und erzählen wird nie etwas passieren. Der Tierschutz wird die sache nachgehen und für das Tier eine neue verandfortliche bleibe finden. So einen Mann, wird man dann einen Tierhaltungsverbot erteilen. Ich habe selber auf meinem Hof viele solche Tiere aufgenommen. Heute danken sie es einem. Sie spielen toben und sind wieder glücklich. Und ich fühle mich wohl, wieder eine gute tat vollbracht zu haben.
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