Erinnert sich mein Pferd

[Sandra]

Na da bin ich ja erlichgesagt froh, dass die Besitzer meiner Stute nicht so denke wie du Sprotte.

Ich habe die Stute keinesfalls freiwillig abgegeben und würde auch niemals ein Tier ohne Schutzvertrag hergeben. Die Leute können einem vorne rum viele Versprechen machen und super nett sein, sich aber im nachinein doch schlecht kümmern. Mit einem Vertrag bin ich auf der sicheren Seite und wenn meine Dicke schlecht behandelt wird, kann ich sie in den Hänger packen und wieder holen. Es hilft mir einfach, dass ich immer gucken kann, ob es der Stute gut geht, da bin ich auch viel beruhigter und es ist ja nicht so, dass ich den Besitzern in alles reinrede. Ich sage ihnen auch nicht, dass ich denke die Kammer an dem neuen Sattel ist zu klein, dass ich finde sie sollte in der Box kein Halfter tragen, dass ihr Unterstand im Offenstall nciht Windgeschützt genug ist, dass sie ihr Kräutermüsli bekommmen soll, dass sie mehr gekuschelt werden soll (ich könnte noch Stunden weitermachen...)... Ich weiß, dass ich das einfach so akzeptieren muss und solange es dem Pferd einigermaßen gut geht, geht mich das auch nichts mehr an.
Ein Käufer, der sich gut um das Pferd kümmert sollte meiner Meinung nach kein Problem mit einem Schutzvertrag haben, den man ja auch auf die Wünsche beider Partein abstimmen kann. Jemandem der von vornherein so negativ dem gegenüber eingestellt ist, würde ich niemals ein Tier anvertrauen.

Ich möchte ja gar nicht, dass sie mich vergisst. Ich habe sie aus Polen geholt und ihr von A-Z alles beigebracht. Ich war immer gut zu ihr und für mich ist es eine riesige und tolle bestätigung wenn sie so positiv auf mich reagiert.

Und wenn sich der neue Besitzer ebenfalls gut kümmert kann sich das Pferd auch an ihn gewöhnen, wenn das alte Herrchen vorbeikommt. Die Käufer von Loni sind froh, wenn ich komme und ihnen ein paar Tipps zeigen kann, weil ich das Pferd einfach besser kenne.

Ich werde auch niemals aufhören nach ihr zu schauen. Momentan fahre ich ca alle 3-4 Wochen übers Wochenende auf den Hof. Vielleicht wird es mit der Zeit seltener aber der Kontakt wird 100%ig niemals ganz abbrechen.

[Blues0603]

Hallo, ich glaube auch das sie sich noch an dich erinnert oder es kann auch sein, dass sich dein Pferd nicht mehr an dich erinnert sondern das dein Pferd merkt, wenn du aufsteigst, dass du dich gut Durchsetzén kannst!Beides kann Möglich sein!"
Was meint ihr?
LG Nina

[Sandra]

Ja gut, das lustige war ja,...
Ich bin aus dem Auto ausgestiegen, zur Weide gekommen, habe sie gerufen und sie ist sofort von ihren Kumpels weg an den Zaun gekommen... Das macht sie bei den neuen Besis (noch?) nicht

[Sprotte]

@ Sandra: Tut mir leid, wenn ich hart rüberkomme. Ich hatte bislang das Glück, mich von keinem meiner Tiere trennen zu müssen, außer den Tierschutzkindern, und da kümmert sich der Verein um das weitere Wohlergeben. Und selbst da, wenn ich mutterlose Kätzchen mit der Flasche großgezogen habe, tauche ich nicht mehr auf, eben weil Tiere sich lange erinnern, eben weil es für den neuen Besitzer schwerer ist, eine Beziehung aufzubauen, wenn der Vorbesitzer (oder in meinem Fall die MAMA) sich eben nicht blicken läßt.
Mit Naomis Vorbesitzerin habe ich wie gesagt Kontakt per Telefon und Email. Ich schicke ihr Bilder, ich frage nach, wenn mir etwas aufgefallen ist, was mich verunsichert. Aber die ersten 12 Monate gehören ganz alleine Naomi und mir.
Sehe ich die Liste, die Du gerne äußern würdest (aus Besorgnis für das Pferd, klar), bin ich froh, daß Martina meinen Wunsch akzeptiert hat - alleine zu Naomis Bestem!
Ein Stallwechsel ist für ein Pferd schon schwer genug. Neue Pferdekumpel ebenfalls. Aber dann ein Betreuerwechsel, eine neue Bezugsperson, und das alte Frauchen, das sie 8 Jahre lang gehabt hat, taucht sporadisch immer wieder auf? Finde ich nicht gut.
Pferde können sich nicht nur gut erinnern, sie können auch trauern - um einen Pferdekumpel, um einen verlorenen Besitzer. Und wenn ich dann Schutzvertragsformulierungen sehe, die dem Vorbesitzer ein wöchentliches Besuchsrecht einräumen, wird mir anders.
Ich habe den alten Polenwallach meiner Schwester um mein erstes Pferd trauern sehen (11,5 Jahre jung, Herzinfarkt), ich habe meine Bande um den alten Rocco trauern sehen, und ich habe mir zwei Monate lang Darius Trauer angetan, nachdem seine Adoptivmama Bella verstorben ist - bis ich Naomi holte. Darius hat den Stall zerlegt, er ist nur noch hin und her gerannt, hat nach seiner Mama geschrien und war nicht zu beruhigen (er war 9 Monate, wie ich ihn vorm Schlachter rettete, und sie war vier Jahre alt und hat sich den kleinen Mann an ihren Schürzenzipfel gebunden. Jetzt ist er 15 Jahre alt).
Nur darum geht es mir, um das Beste für das Pferd. Fürsorge von zwei Besitzern (alt und neu) mag ganz toll sein. Aber es macht es einer neuen Beziehung schwer - und damit macht es dem Pferd das Leben schwer. Deswegen verwandte ich auch den Vergleich mit der Adoption.
Pferde sind für mich weder Sportgerät noch Prestigeobjekt - sie sollen Partner für das Leben sein.
Du freust Dich, daß sie auf Ruf sofort zu Dir kommt - bei den neuen Besitzern tut sie das noch nicht. Das tut mir für die neuen Leute leid, ehrlich. Und Frust ist es für die auch.

[harmony1]

Hallo!

Pferde erkennen Artgenossen wieder - auch nach längerer Zeit.

Übrigens - ich würde es nicht wollen, das die ehemalige Besitzerin andauernd Kontrollbesuche macht. Ich würde lieber email schreiben und Bilder schicken...

LG Andrea

[Sandra]

Es sind keineswegs Kontrollbesuche von mir. Ich gehe zu ihr und kümmer mich um sie, ich habe nie ein Wort drüber verloren, ob mir was nicht passt.
Den neuen Besitzern macht es auch wirklich gar nichts aus, dass ich so oft komme, sie rufen mich ja sogar an und fragen wann ich nochmal Urlaub machen möchte. Nebenbei helfe ich ihnen ja noch auf dem Hof und mit den andren Pferden...

[coco]

Ich bin auch der Meinung von Sandra.Wenn man ein Tier abgibt (und dann auch nicht freiwillig),würde ich es auch besuchen.Immerhin hat dieses Tier einmal zu dem eigenen Leben gehört und war dein Partner.Auch wenn man dieses Tier abgibt,sollte man seinen ehemaligen Partner nicht hängen lassen.Das Tier wartet doch jeden Tag auf seinen alten Besitzer.Und es ist auch nicht unfair den neuen Besitzern gegenüber.Es ist verständlich,wenn Sandra nachschauen möchte,ob es ihrem Pferd gut geht und trotzdem hat das Pferd die Möglichkeit seine neuen Besitzer kennenzulernen.Es ist klar,dass das Pferd auf die neuen Besis noch nicht so reagiert,wie auf Sandra aber das kommt noch mit der Zeit.

[Niki86]

Aber ein bisschen "Eingewöhnungszeit" sollte man dem Pferd schon lassen denke ich.

So hat es die neue Besitzerin sehr schwer eine gute Bindung zu dem Pferd aufzubauen,wenn du so oft da bist.
Und mich würde das tierisch nerven nach ner Zeit.Ich weiss,du meinst es nur gut.Aber hilfreich ist das sicherlich nicht.
Versetzt dich mal in die Lage der neuen Besitzerin.Wie würdest du es finden,wenn du ein Pferd kaufst und die alte Besitzerin schwirrt ständig darum?Nicht wirklich toll sowas.

[Sandra]

Naja, irgendwo verstehe ich eure sichtweise ja auch, aber wenn die neuen Besis schon anrufen, wenn ich mal 2Wochen nicht da war und fragen, wann ich denn nochmal endlich kommen möchte denke ich nicht, dass sie ein Problem damit haben.

Leider haben sie einige Probleme mit der Stute, weil sie schon immer sehr stur war.Sie klebt unglaublich an ihrem neuen Kumpel und sie können kaum alleine ins Gelände, bei mit klapp das problemlos und sie sind froh, wenn ich mit ihr ausreite, damit sie auch mal alleine wegkommt und es lernt.
Allerdings hatte ich auch schon bedenken, dass sie sich vllt erst einmal gewöhnen muss... Nur denke ich erlich gesagt nicht, dass es das Pferd und seine neuen Besitzer stört, wenn ich alle paar Wochen vorbeischaue!

[Marona]

also ich finde auch das man sein altes Pferd besuchen sollte oder es zumindest darf.. ich habe zwar "nur" eine rb aber wenn ich überlege das sie verkauft werden sollte dann würde ich auch klären das ich sie besuchen vllt sogar weiter pflegen darf..

aber ich finde das ist auch wichtig.. weil wenn man von dem einen auf den anderen Tag nicht mehr beim Pferd ist, macht das dem Pferd bestimmt Angst...
Ih würde am anfang so einma in der Woche oder einma im Monat hinfahren.. halt so wie es sich abklären lässt und dann würde ich mit der zeit immer seltener kommen und dann irgendwann gar nicht mehr.. weil so finde ich macht man es dem Pferd leichter... es ist auch für den Besitzer besser weil er so auch langsam abschied nimmt.. Deshalb würde ich IMMER einen schutzvertrag unterschreiben.. So ist es einfach besser für Mensch und Pferd.

lg Marona