Ausbinder

Re: Ausbinder

Beitragvon Tino » Mi 24. Feb 2010, 07:54

Nur weil Du sie nicht gut findest heißt es noch lange nicht das wir keine Pferdefreunde sind.

Wir jagen ja nicht tägl unsere Hottis 1-2 Stunden eingeschnallt durchs Viereck.
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Re: Ausbinder

Beitragvon Kima » Mi 24. Feb 2010, 16:21

Tja Leute, hatte hier einiges zu dem Thema Hilfszügel geschrieben. Sachdienlich!
Nur hab ichs leider nicht gespeichert sondern gleich abgeschickt und jetzt ist irgendwie alles weg.
Morgen nochmal.
Jetzt gehts nicht mehr. Keine Zeit. Muß noch zum Bauern, Heu holen.

@atshury
Erklär mir doch mal wirklich schlüssig, weshalb ein guter Reiter Ausbinder zur Korrektur brauchen sollte. In dem Falle wäre er kein guter Reiter.
Lies dir morgen mal meinen Betrag dazu durch - den den ich heute irgendwie verschossen habe. - Sch... Technik
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Re: Ausbinder

Beitragvon Kima » Mi 24. Feb 2010, 16:29

Hallo Ronja,
ich schreib morgen nochmal zu dem Thema. Mein ganzer Text von gerade eben ist verloren gegangen. Hatte gleich gesendet ohne vorher zu speichern und jetzt ist alles weg. Mist.
Da schreibt man mal was hilfreiches...
War bestimmt ne ganze DIN A4 Seite, dafür hab ich jetzt keine Zeit mehr.
Ciao
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Re: Ausbinder

Beitragvon dentista » Fr 26. Feb 2010, 00:31

Hallo zusammen,

jetzt muss ich mich mal einschalten!

Erstens: Ein Ausbinder ist ein Hilfszügel, aber nicht jeder Hilfszügel ist ein Ausbinder! Hier werden alle möglichen Hilfszügel als "Ausbinder" bezeichnet, was einfach nicht stimmt!

Zweitens: Hilfszügel heißen HILFS-Zügel, weil sie HELFEN KÖNNEN! Sei es, dem Pferd beim Verstehen, was von ihm erwartet wird, oder dem Reiter beim Reitenlernen!

In jedem Fall sollten sie "mal kurz zur Hilfe" eingesetzt werden. Werden sie permanent gebraucht BEIM REITEN, dann läuft was schief! Braucht also ein Reiter für sein Pferd immer einen Hilfszügel, dann passt das Pferd nicht zum Reiter oder der Reiter nicht zum Pferd, oder die Ausbildung des Reiters ist noch nicht weit fortgeschritten!

Ausnahme, wie oben geschrieben, sind Reitanfänger. Diese ohne Hilfszügel reiten zu lassen (zumindest, wenn das Pferd dabei ein Gebiss trägt), grenzt oft genug an Tierquälerei! Ich erinnere mich nur an ein Schulpferd namens Agent. Er lief IMMER und JEDE Anfängerstunde mit den blutigsten Anfängern, und natürlich war er DAS Longenpferd. Er wurde von allen schwächeren Reitern IMMER mit Ausbindern geritten. Saß dann mal ein Reiter drauf, der "reiten konnte", war er butterweich im Maul, weil er durch die Ausbinder davor bewahrt worden war, durch die unruhige Reiterhand von Anfängern/schwachen Reitern bretthart im Maul zu werden!

Weiterhin bleibt zu sagen, dass Hilfszügel nur in die Hand von erfahrenen Reitern/Ausbildern gehören. Man kann mit JEDEM Hilfszügel ein Pferd quälen weil z. B. zu eng machen.

Um ein Pferd gesund und gut OHNE Hilfszügel zu longieren, gehört SEHR VIEL ERFAHRUNG! Es ist schon recht schwer, beim Longieren, wo man nur einen inneneren Zügel hat, und kein Kreuz, ein Pferd über den Rücken laufen zu lassen und fleißig untertreten und … Da helfen Hilfszügel ungemein, und der Ausbinder (und auch noch der Dreiecks- bzw. Lauffer-Zügel) wird häufig dabei verwendet, weil der der konstant stehenden Reiterhand sehr ähnlich ist. Besonders besteht mit den letztgenannten die Möglichkeit, das Pferd nach innen zu stellen beim Longieren.

Ich stimme Euch allerdings zu, dass alle Hilfszügel-Arten gerne missbraucht werden! Wenn ein Pferd zwar auf Kandare geritten wird, dabei aber Schlaufzügel eingesetzt werden, dann ist für mich Schicht im Schacht! Das ist dann oft die pure Faulheit des Reiters (der ja anscheinend gut genug reitet, um eine Kandare zu benutzen), sein Pferd vernünftig zu gymnastizieren, die Reitstunde strukturiert aufzubauen und sich beim Reiten so anzustrengen, dass keine Schlaufis nötig wären!

Noch ein Beispiel, das ich selber erlebt habe: Eine Friesenstute, die langjährig nur gefahren wurde, bevor man beschloss, sie einzureiten. Durch das hohe Ausgebundensein beim Fahren hatte sie nie gelernt, „bei der Arbeit“ den Kopf zu senken. Die Besitzerin, die wirklich Ahnung vom Reiten hat, hat sich Monat um Monat die größte Mühe gegeben, dem Pferd beim Reiten den Weg in die Tiefe zu zeigen. Ohne Erfolg. Dann fand ein Lehrgang statt, an dem sie mit ihrem Pferd teilnahm. Der Trainer (auf dem Lehrgang) sah, dass die Besitzerin sich allergrößte Mühe gab und auch korrekt arbeitete, aber erfolglos blieb. Er setzte sich selber auf die Stute, aber noch immer kein Klick im Pferdekopf. Daraufhin holte er Schlaufzügel. Diese blieben weniger als 5 Minuten angeschnallt und genutzt beim Reiten, denn innerhalb dieser knapp 5 Minuten verstand die Stute (mittels der Schlaufis „gezwungen“, den Kopf zu senken), dass sich ihr Rücken um Klassen besser anfühlte, wenn sie den Kopf senkte. Die Schlaufis wurden wieder entfernt, der Kopf blieb unten. Sie waren als „Hilfe“ erfolgreich gewesen!

Fazit: Verteufelt nichts, womit Ihr Euch nicht wirklich gut auskennt!

@Ronja:

So auf Anhieb fallen mir ein (in einer unbewerteten Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Ausbinder, Dreieckszügel (Laufferzügel), Stoßzügel, Chambon, Gogue, Halsverlängerer, Schlaufzügel, Martingal, Tiedemann-Zügel, (die Springkombination vereint nur ein Martingal mit einer „Sattel-Nicht-Nach-Hinten-Rutsch-Vorrichtung“)
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Re: Ausbinder

Beitragvon Miro » Fr 26. Feb 2010, 10:38

Hallo dentista,

im großen und ganzen kann ich dem zustimmen was du hier mitteilst!

Anhand deiner Webseite denke ich aber auch, dass du genau so wie ich als TA sehr viel in deutschlands Ställen unterwegs bist und daher auch die Problematik kennst, in welcher Art und Weise angebliche HILFSZÜGEL mißbraucht werden um reiterliche Schwächen zu vertuschen!

Ich denke gerade in diesem Thred ist es etwas ausgeartet, da hier sicherlich der Einsatz von Hilfszügel durchaus mißbraucht wird s. Kommentar von ILoveWinnetou!

Oft kommt es vor, dass ich die Besitzer bitte, mir die Pferde vorzureiten aus medizinischer Sicht! Nur, wie soll ein TA ein Urteil fällen, wenn das Pferd unnatürlich in einer gezwungenen Haltung durch HZ läuft :roll:
Es gibt Ausnahmen, ganz klar, und es gibt sicher erfahrene Reiter, die Hilfszügel RICHTIG anwenden, leider sind das nur die Ausnahmen!Die Regel sind falsch eingesetze Hilfszügel!
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Re: Ausbinder

Beitragvon dentista » Sa 27. Feb 2010, 00:36

Hallo Miro,

vielleicht habe ich einfach zu viel geschrieben, so dass mein Hauptgedanke in der Antwort unterging? Ich schrieb (oder hoffte, das rüberbringen zu können), dass Hilfszügel eine kurzfristige HILFE sein KÖNNEN. Sie gehören weder permanent eingesetzt (außer beim Longieren oder für Anfänger, wobei leider auch dabei viel zu viele Pferde durch falsch/zu eng geschnallte Hilfszügel "falsch gearbeitet" und regelrecht gequält werden), noch sollte jeder "Otto-Normal-Reiter" sie "fröhlich" einsetzen, weil sie ja beim Pferd aus der Nachbarbox so gut helfen.

Selbst um Anfängern das Reiten beizubringen und dabei das Pferd möglichst zu schonen, sollten Hilfszügel richtig verschnallt und vor allem dem Pferd angemessen ausgewählt werden!

Ein Anfänger braucht keine Schwächen zu vertuschen! Er ist schwach. Da tut man mit gut angepassten Hilfszügeln nicht nur dem Anfänger einen Gefallen, sondern erst recht dem Pferd, das sich ja seinen Reiter nicht aussuchen kann!

Meine genannten Beispiele aus meiner ersten Antwort zeigen, denke ich, deutlich, dass Hilfszügel wirklich helfen können. Und ich kenne halt (siehe anderes Beispiel) eine Profi-Reiterin, die durchaus in der Lage ist, auf Kandare zu reiten. Die aber, ob aus Faulheit, Bequemlichkeit, Unwissenheit oder Ignoranz, ihre Pferde vor dem Reiten, wenn sie schon Kandare tragen (!), erstens ablongiert und zweitens beim Reiten mit Schlaufis nachhilft.

Sorry, wenn das in meiner ersten Antwort nicht so rüber gekommen ist!

Der Missbrauch fängt ja leider schon da an, wo Dreieckszügel oder Ausbinder so kurz geschnallt sind (nicht nur mal kurz zum "Aufrichtung-Üben", sondern permanent), dass das Pferd nur hinter der Senkrechten gehen kann, ohne Chance, sich mal nach vorne/unten zu strecken!

Und ja: Ich bin in sehr vielen Ställen unterwegs ;-)
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Re: Ausbinder

Beitragvon NickyLove » Fr 5. Mär 2010, 21:38

huhu
also nochmal:
ich finde ausbinder sind für reitanfänger okay und auch zur ausbildung und korrektur von pferden. aber auch nur solange die ausbinder nicht zu end angespannt sind!!! bei ausgebildeten pferden wo die reiter einfach nur zu faul sind richtig zu reiten sind diese teile wirklich tierquälerei!
bd & LG
LG

Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist es,
was Menschen erst wirklich zu Menschen macht.
~Albert Schweitzer

Bisher ist noch kein Grashalm vor einem Pferd davongerannt.
~Monty Roberts
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Re: Ausbinder

Beitragvon GilianCo » Di 9. Mär 2010, 01:51

@dentista, ich habe gar nicht den Eindruck, daß Miro Dich falsch oder nicht verstanden hat, sie hat doch nur beschrieben, was sie täglich in den Ställen sieht. Ist ja leider so, daß der Reiter immer nach dem Kopf guckt, und dann lieber nen Schlaufer reinschnallt, als mal den Hintern zu bewegen, und das Pferd korrekt zu reiten. Da habe auch ich schon viel gesehen. Und vielfach ist das den Leuten gar nicht bewußt... wenn dann eine Bereiterin ihr Pferd verkauft, weil es erstens nicht S laufen wird, und zweitens von ihr ausschließlich auf Kandare oder mit Schlaufzügeln geritten werden kann, wird deutlich, daß da die Probleme sich nicht auf die "Freizeitreiter" beschränken, sondern auch bei den Profis da viel "gegen das Pferd" gearbeitet wird.

Ich arbeite mein Pferd mittlerweile (an der Longe) komplett ohne Ausbindern, unter dem Reiter hatte er nie irgendwelche Hilfszügel dran.
**********
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Re: Ausbinder

Beitragvon Sarah » Di 9. Mär 2010, 09:18

Wir benutzen ein Pessoa, das ist eigentlich echt gut.
Das Pferd hat zwar die komplette Bewegungsfreiheit, da sich ja alles bewegt, es könnte sich auch mit der Nase am Schweif kratzen, es wird aber unangenehme, wenn es den Kopf zu weit oben trägt.

Außerdem wird die Aktivität der HH durch den Riemen an den Hinterbeinen gestärkt.
Liebe Grüße
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