Tierquälerei???

Tierquälerei???

Beitragvon sandy » Mi 16. Feb 2011, 11:19

Hi,
ich erzähle euch mal von drei Beispielen bei mir im Ort und würde gerne wissen, was ihr davon haltet...

1.) In einem kleinen Pensionsstall steht ein Pferd, das mitlerweile nicht mehr selbst äpfeln kann (auf deutsch gesagt: er kann nicht mehr kacken)
Das Pferd ist so um die 20 Jahre alt. Jetzt kommt 2 x (!!!) die Woche ein Tierarzt und holt ihm die Pferdeäpfel aus dem Hintern raus!!! Unglaublich oder???
Sollte das Tier nicht besser erlöst werden? Was genau er hat, weiß ich nicht.

2.) Neben diesem Pensionsstall hat ein Privatbesitzer ein Shetty, das jetzt schon fast 40 Jahre alt ist.
Der kleine Schimmel war bis vor 1-2 Jahren echt noch topfit. Jetzt habe ich mitbekommen, dass er kaum noch fressen kann und der Besitzer (selbst über 60) ihm eingeweichtes Brot (hauptsächlich Toastbrot) zu fressen gibt! Alles Andere könnte er nicht mehr kauen....

3.) Ein anderer Privatbesitzer hat insgesamt 7 Norweger zusammen auf der Weide stehen. Einen richtigen Stall hat er bzw. sie nicht. Die Pferde werden dann nach ein paar Wochen (wenn das Grad abgefressen ist) auf eine andere Koppel gestellt. KEINE dieser Koppeln hat einen Unterstand! d.h. die Pferde stehen bei Wind und Wetter ohne Dach über dem Kopf draußen! Sie haben eine Selbsttränke, die an den Hydranten angeschlossen ist und einen Rundballen Heu. Ansonsten passiert da garnix!
Jetzt konnte ich im Herbst beobachten, dass die Norweger sich ALLE mit dem Kopf an eine Hausmauer gestellt haben. Scheinbar um etwas windgeschützt zu sein!!!
Ich habe vor das zu melden!

Was meint ihr???
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Mia84 » Mi 16. Feb 2011, 17:22

Zu 1) keine Ahnung inwieweit das dem Pferd was ausmacht. Aber wenn es noch lenesfroh ist und ein TA ja regelmäßig kommt denke ich mal, dass es ok ist. Ich kann das gar nicht beurteilen, kannst du nicht mal den behandelnden TA oder den Besitzer fragen? Vielleicht ist es für das Pferd ja ok, ich finde einschläfern sollte man nur, wenn das Leben nichtmehr lebenswert ist und das Tier sonst entwerde unerträgliche Schmerzen hätte oder eh qualvoll sterben würde. Und das Pferd wird ja vom TA behandelt.

zu 2) hmm, red doch mal mit dem Besitzer, besser als aufgeweichtes Brot wäre doch Mash. Vielleicht weiß er dass nur nicht. Das uralte Pony einer Freundin kann auch nicht mehr kauen, er bekommt Mash zum schlürfen und mümmelt etwas Heu und damit lebt er nun schon seit Jahren gut (der ist glaub auch schon 40). Ich würd mit dem einfach mal reden.

zu 3) hmmm, ich weiß nicht. Wie siehts denn sonst auf der Weise aus? Bäume zum Unterstellen und v.a. für Schatten im Sommer? Ich glaube sowas macht Pferden weniger aus als man denkt. In Island leben die Ponys auf riesiegen Weiden ganz ohne Unterstand oder Bäume (gibts da nicht) oder sonst was bei Sturm, Schnee, Regen und allem, mach denen gar nichts. Kritischer find ich wenns bei unseren teilweise heißen Sommern keinen Schatten gibt. Sind sie Ponies denn verwahrlost (Hufe, unbehandelte Verletzungen/Krankheiten, schlechter Ernährungszustand o.ä.)? Falls nicht wirst du da nichts ändern können.
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Kampf_Krümel » Mi 16. Feb 2011, 18:44

Was ich von 1 und 2 halten soll weiß ich noch nicht ganz.
Aber zum 3. kann ich nur sagen, dass ich das nicht schlimm finde. Solang im Sommer zumindet ein Baum o.ä. für Schatten da ist ist das absolut ok, denn ein freier Wildbahn hat ein Pferd auch keinen Unterstand. Die Pferde sind dann ja auch dran gewöhnt und haben demendsprechend passendes Fell für die Witterung.
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Jamila » Mi 16. Feb 2011, 22:51

ALso bei dem 1. und 2. würd ich eigentlich das gleiche sagen wie Mia. :)
beim 3. eigentlich auch das gleiche wie die anderen. Unsere Pferde stehen auch auf Weiden die im Sommer gewechstelt werden und Winter bekommen sie auch nur Heu, außer wenn die Besitzer selbst was zufüttern. Es gibt bei uns keine Unterstände. Nur teilweise Wals oder auf manchen weiden Bäume. Im Winter ist das iegentlich auch kein Problem. Das ist im Sommer, wie die anderen schon sagten kritischer wenn sie da keinen Schatten haben. Dann ist es meiner Meinung nach keine Tierquälerei. Pferde sind ziemlich robust. ;) Die bracuen nicht wirklich ein Dach überm Kopf. Unsere stellen sich bei schlechtem Wetter noch nicht mal unter die Bäume. Nur im Sommer, da stehen sie sehr viel drunter bei heißem wetter.
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon sandy » Do 17. Feb 2011, 07:57

also ich weiß nicht. ich habe alle drei fälle ja schon eine ganze weile beobachtet.
zu fall 1 muss ich sagen, dass ich die besitzerin nicht kenne. den stallbesitzer vom sehen, aber das iste in stoffel....
ich mache mir nur gedanken um das pferd weil die knoddel ja "nur" 2x die woche rausgeholt werden.
wenn man bedenkt, wieviel mal ein pferd am tag äpfelt???? das tier muss doch jedes mal kurz vorm platzen sein...!!!!!
und zum 2. fall.... najaaaaaaaaa.... den herren kenn ich sogar recht gut!!! ich bin sogar weitläufig mit ihm verschwägert und deshalb bin ich hin- und hergerissen! auf deutsch gesagt ist es nämlich ein a****loch!!! er hat noch eine große stute und insgesamt 2 shettys.
die stute habe ich vor 13 jahren eingeritten. danach hat er sie auf die weide gestellt und fertig. ist ja sein ding. aber bei ihm kommt insgesamt 1-2 mal im jahr (!!!) der hufschmied (die große hatte schon hufe, da hätte jedes veterinäramt ihm das pferd weggenommen!) und wurmkur..... WAS IST WURMKUR??? er meint, mit karotten gingen die würmer auch weg !!!!!!!!! :evil:
also: diskutieren brauche ich mit dem mann nicht!!! leider....
er wird definitv kein anderes futter füttern!
und zum 3. fall: die pferde haben nur auf einer einzigen weide so eine kleine ecke mit büschen stehen! ansonsten ist auf keiner weide nur ein einziger baum! nichts!!! deshalb mache ich mir ja solche gedanken. meine zwei deppchen stehen im winter auch immer draußen, aber im SOMMER! da finde ich ein schattiges plätzchen total wichtig! von der fütterung her reicht das vollkommen aus, die sind sogar recht propper. die hufe sind auch ok! aber wie gesagt die unterbringung....
das ist eine richtig blöde situation für mich! ich will ja auch niemanden anschwärzen, der seine tiere liebt. aber das weiß ich nicht. aber der besitzer hat auch rinder... und die haben eine fahrbare weidehütte....
reden brauche ich auch nicht mit ihm. er ist ortbekannt .... bringt wahrscheinlich nichts...
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Mia84 » Do 17. Feb 2011, 17:20

Also zu 1) finds jetzt auch bisschen krass nur 2x pro Woche das ruaszuholen, aber andererseits kenne ich mich einfach gar nicht aus. Waren hier nicht mal TA im Forum? Dir müssten dazu doch was sagen können. Oder du postest es noch woanders, wo mehr Leute aktiv sind - man bräuchte da die Meinung von jemandem der was davon versteht.
zu 2) das ist echt schade! Ich kenn das ja auch nur zu gut von dem Bauern, dessen Pferde ich betreut hatte. Nagut entwurmt sind die geworden, aber dem einen hat er selber die Hufe gemacht (hat jetzt keine Ausbildung o.ä., nur beim Schmird durch Zuschauen gelernt :roll: ) im Winter war Boxenstehen angesagt... Inwieweit die Fütterung nur von aufgeweichtemm Brot schadet weiß ich aber leider auch nicht. Auch da wär mal ne Meinung von nem TA gut!
zu 3) kein Schatten im Sommer ist schon blöd. Geb die da recht. Er könnt ja wenigsens nen Sonnenschirm oder so nen Weide-Pavillon aufstellen.
Im Grunde weiß ich auch nicht was raten. Soviel ich bisher mitbekommen habe unternehmen die vom Amt nur was wenn die Tiere richtig vernachlässigt sind. Ich glaub nicht so recht, dass die da was machen würden.
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Jassi » Sa 19. Feb 2011, 16:24

zu 1 würd ich einfach mal den TA fragen und mich irgendwie informieren...weiß nich!


zu 2: find ich total beknackt :roll: wenn der sowieso schlecht mit seinen PFerden umgeht würd ich das irgendwie melden...

zu 3: Ich find das echt bescheuert wenn Leute meinen es wäre RObusthaltung Pferde Sommers wie Winters einfach auf ne Koppel zu stellen und ein bisschen Wasser dazuzutun und Heu auf den Boden zu schmeißen
:roll:
Einen Unterstand der vor Wind und Sonne schützt sollte immer da sein, zumindest sollte eine größere Baumgruppe vorhanden sein. Pferde in der freien natur versuchen sich auch vor solchen Dingen zu schützen....
Das da ist keine Robusthaltung, das ist Vernachlässigung und keine vernünftigen Haltungsbedingungen!
Was du da machen kannst weiß ich allerdings auch nicht!
Liebe Grüße

Einen guten Reiter kann man auf jedes Pferd setzen!
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Jamila » Sa 19. Feb 2011, 20:19

aclso dass sie keinen schatten haben it glaub ich das übelste an der sache. ich würd mal sagen dass denen dass eher was ausmacht als wind. bei wind können sie imm er noch das fell aufstellen...
so ist das schon sch***
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Mia84 » Di 22. Feb 2011, 16:54

Hi Sandy,
hab grad in der Cavallo einen Artikel über den Amtstierarzt gelesen, zietiere mal ein paar Stellen:
..."Manche Besitzer schießen entgegengesetzt übers ziel hinaus: Sie halten ihre Pferde rund um die Uhr auf der Koppel ohne ordentlichen Witterungsschutz"..."Bleibt der Halter in Gespräch uneinsichtig ("Meine Robustpferde brauchen keinen Schutz"), setzt dies ein Verwaltungsverfahren in Gang und bestimmt eine Frist, bis wann der Witterungsschutz gebaut oder verändert werden muss."
Also ist es wohl verboten Pferde 24h draussen zu halten ohne Witterungsschutz. Du kannst dies dem Veterinärmat melden - falls du nicht genannt werden magst auch anonym - die sollten sich dann darum kümmern. Würds an deiner Stelle auch tun, v.a. wenn du das Gefühl hast die Pferde fühlen sich ohne Schutz unwohl. Sorry, dass ich vorher geschrieben hatte die würden nichts unternehmen, kenn mich da selber nicht so aus. Vel Glück!
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Re: Tierquälerei???

Beitragvon Sarah » Di 22. Feb 2011, 16:59

Hi,
es gibt den Leitfaden für artgerechte Pferdehaltung, an den sich das Vetamt hält.
Und der besagt, dass ein fester Wetterschutz (und das sind keine Bäume, sondern ein Gebäude- Stall, Hütte etc.) vorhanden und zugänglich sein muss!

Beim 1. finde ich das auch ein bisschen kritisch, allerdings kenne ich mich da nicht aus.

Ich persönlich schreibe auch ab und an ans Vetamt, unseres ist nämlich wirklich engagiert und nicht so wie viele andere, die nichts machen.
Allerdings ist der Amtsarzt dort auch unser Tierarzt, man kennt sich also ;).
Liebe Grüße
Sarah
 
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