Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Banja » Sa 18. Okt 2008, 17:22

Hallo alle zusammen.

Das tägliche Training mit meinem 17-jährigen Hannoveranerwallach frustet nach und nach. Der Gute war in jungen Jahren sehr erfolgreiches Sportpferd, wurde dann leider an die falschen Menschen verkauft und zimlich "runtergearbeitet". Ich hab mich ihm vor fast 5 Jahren angenommen, wir waren auch zimlich erfolgreich im Training; L-Niveau. Nach einer fast einjährigen Koppelpause durch Lahmheit haben wir vor einem halben Jahr das Training wieder aufgenommen.

Leider sehe ich bis heute wenig Erfolg. Wir longieren mindestens dreimal die Woche, geritten wird vorwiegend vorwärts-abwärts. Trotzallem klafft an Stellen, an denen eig Muskelstränge verlaufen sollten (Hals/Rückenpartie) große Leere. Dadurch droht er Probleme mit der Wirbelsäule zu bekommen, ich traue mich fast nichtmehr, den Sattel aufzulegen. Dieser passt allerdings noch zimlich gut, die Wirbel an sich weisen auch keine Fehlstellungen etc auf...

Zum Allgemeinzustand wäre zu sagen, dass der Große zimlich dünn ist. Trotz ca. 10-15 kg Raufutter/Tag nimmt er nicht wirklich zu.

Hatte jemand von euch einen ähnlichen Problemfall?
Habt ihr Ideen, woran das liegen könnte, Lösungsvorschläge?
Trainingselemente, die beim Aufbau dieser Muskelpartien helfen?
Danke für eure Hilfe schon im Voraus, eure Banja.
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Verena87 » Sa 18. Okt 2008, 18:12

Hey!
Das Problem mit dem Muskelaufbau und das nicht ddicker werden kenne ich nur zu gut von meiner Stute.
Allerdings ist vorwärts abwärts reiten nicht gerade eine Muskelfördernde Bewegung, da beim Vorwärts abwärts ja eher "gejoggt" wird und somit insbesondere die Hinterhand ja nicht richtig zur Bewegung kommt, von daher würde ich sagen ist das schonmal nicht richtig zum Muskelaufbauen?! Warum wird denn 3 mal die Woche longiert? Denn auch hier ist beim ausgebundenen Pferd ja auch eher ein laufen auf der Vorderhand gegeben und das Pferd lässt den Hals fallen, besser ist es aber wohl das Genick hocheinzustellen und die Hinterhand richtig durchzutreiben.
Das andere Problem mit dem zu dünn sein kann man ganz gut mit viel Heu und zusatzfutter bekämpfen, jedoch ist das im Winter generell ein Problem (Stoffwechsel usw.), ich füttere meiner Stute seit einiger Zzeit Öl mit dazu und Powercorn, davon nimmt Sie gut zu und wird aber trotzdem beim reiten nicht kernig.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Vlg
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Bluechick » Sa 18. Okt 2008, 20:24

hey,
meiner Reitbeteiligung (ein ehemaliges Schulpferd) fehlen auch sehr viele Muskeln, vorallem an der der Hinterhand und am Rücken. Bei der Hinterhand hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht mit Geländeritten (viel Bergauf und ab reiten). Ich reite 2mal in der Woche aus und das seit circa 2 Monaten und man sieht deutliche Verbesserungen auch bei der Platzarbeit! Die Rückenmuskulatur versuche ich gerade mit Stangenarbeit zu verbessern, leider nicht so erfolgreich wie die Arbeit mit der Hinterhand.
glG
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Banja » Di 21. Okt 2008, 11:46

so erstmal dankeschön für die antworten... :)
Ich muss vllt dazusagen, dass er kein ganz einfaches Pferdchen ist. Durch die lange Pause hat sich die Lage nicht wirklich verbessert....
Unterm Sattel gymnastizieren wir deshalb momentan fast ausschliesslich, ich will auch sein Vertrauen nicht aufs Spiel setzen. Er ist in dieser Hinsicht sehr sensibel... Fragt mich nicht, was das ehemalige Schlachtpferd (!) alles erlebt haben könnte....

Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber mir wurde Beigebracht, dass Longieren die effektiefste Art und Weiße sei, Rückenmuskulatur aufzubauen. Ich hab ihn dabei so ausgebunden, dass er "gezwungen" ist, im Genick nachzugeben. Keine Sorge, ich schnür ihn nicht ein.
Fleiß forder ich allgemein von ihm. Unterm Sattel wie an der Longe!
Das mit den Stangen haben wir auch schon versucht bzw wird regelmässig gemacht.
Könnte es auch sein, dass er aufgrund seines Alters Probleme hat, Muskelmasse aufzubauen?
Vielen Dank im Voraus :)
die, die nichtmehr weiter weiß.
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Sprotte » Di 21. Okt 2008, 15:54

Longieren ist eine klassische Methode, ein Pferd stupide im Kreis rennen zu lassen. Viele schwören drauf - ich nicht. Zum einen wird das Pferd dabei in jeweils eine Richtung stärker belastet, Verschleißerkrankungen können die Folge sein (auch Handwechsel bedeutet dann nur, daß er sich in der anderen Richtung stärker belastet). Gegen jegliche Form der Ausbindung bin ich allergisch, weil es ein Zwang ist, den man seinem Partner nicht antun muß, wenn man gemeinsam arbeitet.

Eine sinnvolle Alternative zum Longieren, die dem Pferd auch sehr viel mehr Spaß bringt, weil es nicht wie ein armes Jahrmarktspony nur im Kreis rennt, ist Handpferdereiten. Ich habe alle meine Jungpferde gesattelt und unausgebunden neben einem Altpferd im Gelände geritten. Sie nehmen Außenreize auf, lernen vom Altpferd und finden dank des Sattels schnell den Weg, wie sie diesen am besten tragen können.

Schritt reiten bringt die beste Konditionierung. Aber auch im "Weideschritt" sollten Pferde sich eigentlich vom Muskeltonus her vernünftig erhalten. Sie sind ja ständig bei der Nahrungssuche in Bewegung und warm. Sonst würden Wildpferde ja unbemuskelte Jämmerlinge sein, denn die longiert niemand.
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon GilianCo » Mi 3. Dez 2008, 13:25

Ich weiß natürlich nicht, ob das Thema noch aktuell ist, aber für den Fall das:

Auch wenn ich jetzt geschlagen werde: Grad wenn man die Kombination hat, dünnes Pferd und zu wenig Muskeln, muß klar sein, daß das Pferd solange es zu dünn ist, sowieso keine Muskeln aufbauen wird. In so einem Fall ist es durchaus auch mal Sinnvoll, Anabolika zu verabreichen. Die sorgen dafür, daß das Pferd erst mal das Futter, was es bekommt, anders verarbeitet. Wenn das Futter anders verarbeitet und die Muskeln besser durchblutet wird, kann man darauf mit dem Muskeltraining aufbauen.

Ich habe mein Pferd auch longiert in der Rekonvaleszenz, nachdem er so lange lahm war. Allerdings hab ich mit DL gearbeitet, so konnte ich auch mal gradeausgehen, ihn über Stangen traben lassen etc.

Ansonsten, sollte v/a an sich nicht im langsamen Trab stattfinden, sondern die HH sollte aktiviert werden, von daher finde ich durchaus, daß es eine sinnvolle Idee ist, das Training erst mal darauf "zu beschränken".
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Sandra » Mi 3. Dez 2008, 15:38

Ich glaube die geschichte von meinem wallach kommt ziemlich nah an deine ran.
mein wallach war erfolgreiches spotpferd. er ist durch krankheit extrem stark abgemagert und hatte so wenig muskulatur, dass er zusammengebrochen ist, und das nicht nur 1mal.
wir machen mitlerweile große fortschritte. er ist schon 100kg und viele muskeln schwerer geworden. 3monate ausschließlich tägliche longenarbeit, die wir langsam gesteigert haben (bis auf 20min komplett flott über kavalettis traben).
er hat etliche verschiedene futtersorten bekommen.
seine tägliche ration: 3kg hafer 2kg vollkornmüsli 2kg luzerne 300ml öl 12l eimer rübenschnitzel etliche möhren, brötchen, etc. dazu noch vitamine und viel silage und heu.
eins ist sicher, ein pferd braucht substanz aus dem es die muskeln aufbauen kann, sonst bringt auch hartes training nichts!
zwischenzeitlich habe ich auch noch ein muskelaufbaupräperat (kein doping! hat nur das auflösen der muskelmembranen verhindert!)gefüttert, dass eine bringt aber ohne training auch nichts!
ich weiß ja nicht, wie schlimm es ist, aber ich würde evtl. kot und blutprobe nehmen lassen, dann bis du sicher, dass es nicht krankheitsbedingt ist.
An der longe solltest du schon von ihm fordern, das er zügig und fleißig läuft. beim reiten mit decke warmreiten und das tempo nur ganz langsam steigern, damit er nicht zusätzlich verkrampft. sei am anfang mit dem zufrieden, was er dir anbietet!

Aber eins muss ich sagen, Anabolika würde ich meinem pferd niemals geben, da gibt es doch bessere und vor allem fürs pferd gesündere wege, mit denen man das gleiche ergebniss erziehlen kann!

vielleicht hast du jamal ein foto für uns!

LG viel glück noch! :D
das mir das pferd das liebste sei,
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der mensch nichtmal im winde!
LG von Sandra Djibouti und Loni!
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon GilianCo » Mi 3. Dez 2008, 23:35

@Sandra, genau diese Reaktion auf Anabolika meinte ich ;)

Wenn man das einmalig macht, ist es nicht wirklich schädlich, es handelt sich immerhin um Präparate die Stoffen im Körper nachgebaut sind. Und somit ist es bei weitem nicht so schlimm, wie es für Dich vielleicht klingt. Wenn das Pferd dadurch mehr Appetit bekommt, dann hilft auch das Training mehr, wenn das Futter anders verwertet wird.

Ich würde es nur nicht verteufeln. Und wenn man nicht der Ansicht ist, sowas müsse man ständig machen, ist das nicht weiter schlimm.
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon Sandra » Do 4. Dez 2008, 17:25

ok, irgendwie hast du da ja schon recht...
hast du denn schon erfahrungen mit solchen präpataten gemacht???
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Re: Sinnvoller und Erfolgreicher Muskelaufbau

Beitragvon GilianCo » Do 4. Dez 2008, 23:09

Klar, sonst würde ich sowas nicht behaupten *fg*

Dazu kommt, daß ich mich sowieso ja viel mit der Materie beschäftige durch mein Studium. Es gibt auch Dinge, die ich nicht machen würde. Doping hat seinen schlechten Ruf (in dem Fall zu recht) von einem Mißbrauch. Wenn man dem Pferd oder einem Menschen ständig Steroidhormone gibt, von außen, greift man dauerhaft in einen sehr komplexen Mechanismus ein. (einer der Gründe, warum in meinen Augen auch die Pille, die ich nicht mehr nehme, durchaus kritisch zu sehen ist... aber das ist eine andere Geschichte).

Ich kenne Leute, die einem Hengst noch Anabolika haben spritzen lassen. Da Hengste aber selber noch genug Testosteron produzieren, und meist deswegen eh muskulöser sind, ist das beispielsweise ein klarer Mißbrauch in meinen Augen.

Mein Pferd hatte vor fünf oder sechs Jahren (oder ist das noch länger her? Bin grad nicht sicher...) einen Weideunfall, wo er von einem anderen Pferd geflüchtet ist, und dann in ein Weidetor gesprungen ist, also, 660 kg Pferd hingen auf dem Tor, und keiner konnte ihn befreien, weil das bei einem wild um sich rudernden Pferd nicht so wirklich einfach ist.

Seitdem hat er Rückenprobleme, die wir mittlerweile sehr gut in den Griff bekommen haben. Aber damit er gut Rückenmuskeln aufbaut, hat er halt ab und zu mal Anabolin oder ähnliches bekommen. In sechs Jahren oder so vielleicht drei oder vier mal, halten tut das Präparat was er bekommen hat dann rund drei Monate. Das regt wie schon erwähnt die Durchblutung der Muskeln an, und sorgt so für eine bessere Versorgung des Muskels, und dadurch wird der Muskel dann erst mal leichter locker, verspannt nicht so schnell, und es können Muskeln aufgebaut werden.

Zusatzfuttermittel sind häufig auch sehr gut (Equtop Myoblast,Derbymed Orysanol E ), gibt man das aber über drei Monate ist es eine Kostenfrage, denn da kann eine einmalige Spritze durchaus mal günstiger sein.

Wenn es einem lieber ist, kann man aber natürlich trotzdem auf die Futtermittel zurückgreifen.
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