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Ataxie
Verfasst:
Di 29. Jan 2008, 10:10
von Anja M.
Hallo,
ich bin neu in diesem Forum und möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin Anja, 38 Jahre alt und reite seit 3 Jahren. Zurzeit habe ich eine Reitbeteiligung auf einem Haflinger, suche aber nach meinem ersten eigenen Pferd. Und hier fängt mein Problem an, ich hoffe, die Pferdekenner unter euch können mir weiterhelfen.
Ich habe Kontakt zu jemanden aufgenommen, der ein 12jährigen Wallach, Stockmaß 168, mit anfänglicher Ataxie abgeben möchte. Ein Gutachten liegt vor, das könnte ich auch bekommen. Es handelt sich wohl um eine spinale Ataxie, am 7. Halswirbel soll eine "mikroskopisch kleine Nase" sein. Durch regelmäßige Bewegung und Förderung der Muskulatur hat er gelernt, damit umzugehen, er kann die Beine ganz normal setzen und hat keine Schmerzen. Er wird auf dem Platz, in der Halle und im Gelände geritten und es sollen bislang keine Probleme aufgetreten sein. Soweit die Angaben der Besitzerin.
Ich möchte nur freizeitmäßig reiten, Dressur auf A/E-Niveau und ins Gelände.
Jetzt meine Fragen: Lohnt es sich, das Pferd anzuschauen? Ich möchte mich nicht "verlieben" und dann schweren Herzens absagen. Ist Ataxie ein degenerativer Prozess, der sich im Alter verschlechtert?
Ich würde das Gutachten in jedem Fall einem TA zeigen und mich beraten lassen, eure Meinung erleichtert mir aber die Entscheidung, ob ich die Sache überhaupt weiter verfolge.
Ach ja, er kann nach Angaben der Besitzerin auch als Schulpferd verkauft werden, das würde ich ihm gerne ersparen.
Vielen Dank für eure Ratschläge
Anja
Re: Ataxie
Verfasst:
Di 29. Jan 2008, 20:07
von Sandra
hey, ich hab mal nen bisschen gegooglet und nen paar sachen rausgefunden!
Sie tritt durch die Schädigung sensibler Rückenmarksbahnen auf, bei denen das Rücken- oder Halsmark gequetscht wird. Das hat Auswirkungen auf die Nervenbahnen im Wirbelkanal und zieht diese in Mitleidenschaft. Betroffene Pferde sind sehr schmerzempfindlich im Halsbereich. Bewegungen des Halses, insbesondere zur Seite meiden sie. Bei einer verletzungsbedingten Ataxie kann es zu plötzlichen Lähmungserscheinungen an allen vier Beinen kommen.
Ältere Pferde können durch eine Arthrose der Halswirbelgelenke an spinaler Ataxie Leiden. Die Arthrose läßt die Gelenke anschwellen, dabei werden die Nervenbahnen gequetscht. Diese Form der Ataxie tritt langsam und schleichend auf. Auch Spätfolgen aus Verletzungen in Form von kleinen Rissen in der Knochensubstanz können zur Ataxie führen. Hier reicht schon früheres Festliegen des Pferdes oder ein Rangordnungskampf. Selbst ein Bluterguss oder eine Gelenkgalle, die Druck auf den Wirbelkanal ausübt, kann zu spinalen Ataxie führen.
Eine Ursache kann auch die unsachgemäße Fütterung beim Jungtier sein. Bei der Aufzuckt wird zu energie- und eiweißreiches Futter verwendet, was ein zu schnelles Wachstum des Körpers zur Folge hat. Die Weichteile wachsen nicht im gleichen Tempo mit und sind anfällig für die später die Ataxie auslösenden Quetschungen.
Die Durchführung einer Röntgenkontrastdarstellung (Myelographie), bei der ein spezielles Kontrastmittel in den Wirbelkanal injiziert und der entsprechende Wirbelabschnitt geröntgt wird, ist für die sichere Diagnose der spinalen Ataxie notwendig. Hierbei werden die entzündlichen Verwachsungen und raumfordernde Wachstumsprozesse innerhalb des Wirbelkanals sichtbar. Die heutigen bildgebenden Techniken, wie zum Beispiel auch die Kernspinresonanztomographie, ermöglichen dem Tierarzt eine relativ genaue Einschätzung der Heilungschancen.
Eine Behandlung erfolgt meistens mit Hilfe abschwellender und entzündungshemmender Medikamente, um den mechanischen Druck auf den Wirbelkanal zu minimieren. Eine Operation wird nötig, wenn die Ursache in einer Veränderung der Knochenstruktur liegt und die Wirbelgelenke immobilisiert werden müssen.
Parallel dazu sollte ein Bewegungstraining stattfinden, um die Muskulatur aufzubauen. Dies kann durch die Gabe muskelaufbauender Präparate unterstützt werden. Akupunktur kann zu einer Erleichterung für das Pferd führen.
Eine vollständige Heilung der spinalen Ataxie ist relativ unwahrscheinlich. Die Behandlungsdauer kann durchaus bis zu 18 Monate dauern.
Durch die richtige Fütterung und ausreichend Bewegung kann hier im gewissen Maße vorgebeugt werden.
also, was ich auf jeden fall probieren würde, sind Seitengänge, Rückwärtsrichten, stark ansteigendes und abfallendes Gelände und lass das pferd von einem richtig guten Reiter ausprobieren und anschauen, um bewegungsfehler festzustellen!
du musst damit rechnen, das du ein krankes Pferd kaufst, das früher oder später womöglich nicht mehr reitbar ist. Ich weiß nicht, ob du zeitlich die Möglichkeit hast, das Pferd genüged zu fördern, wenn nicht, ist es für das Pferd nicht gut, da es regelmäßiges Training UNBEDINGT braucht!Du musst selber entscheiden, ob du es möchtest, es kann sein, das es föllig unproblematisch ist, aber es kann auch der schlimmst Fall eintreten und dann hast du ein krankes Pferd...
ich würde dier ja gerne die entscheidung abnehmen, aber du musst das selber entscheiden, ich kenne es, wenn man sich in ein krankes pferd verliebt und es dann unbedingt kaufen will...
aber vllt hast du ja in edeinem stall eine richtig gute reiterin, die für dich das pferd probereiter und dir sagt, ob es sich lohnt, es anzuschauen...
ich wünsche dir viel glück auf deiner suche und halt uns weiter auf dem laufenden!!!
VLG Sandra
Re: Ataxie
Verfasst:
Fr 1. Feb 2008, 10:49
von Anja M.
Hallo,
vielen Dank für die Antwort. Ich habe auch gegoogelt und mich bei erfahrenen Reitern erkundigt und die haben mir ganz energisch abgeraten. Es ist einfach nicht absehbar, wie die Krankheit sich entwickelt und wie lange das Pferd reitbar bleibt. Abgesehen davon ist einfach nicht zu kalkulieren, welche Tierarztkosten anfallen und das Risiko ist zu hoch. Mir liegt zwar Tierschutz sehr am Herzen, ich möchte aber nicht aus Mitleid ein krankes Pferd kaufen, das ich dann bald nicht mehr reiten kann und an dem der Tierarzt reich wird. Ich habe also abgesagt. Nach allem was ich gelesen habe, ist es bestimmt auch keine gute Idee, dieses Pferd als Schulpferd zu verkaufen, wahrscheinlich wäre ein Platz als Beistellpferd das Richtige.
Ich habe aber gestern eine sehr schöne, liebe Stute angesehen, die mir sehr gut gefallen hat. Sonntag fahre ich noch mal hin, dann entscheidet sich, ob ich sie nehme bzw. bekomme - also, bitte Daumen drücken.
Liebe Grüße
Anja
Re: Ataxie
Verfasst:
Fr 1. Feb 2008, 21:16
von Sandra
auch wenn esa für das pferd schade ist, ist es sicher die richtige entscheidung
ich drück dir natürlich ganz fest die daumen, das es mit der stute klappt
kannst ja mal fotos machen und die posten
VLG Sandra
Re: Ataxie
Verfasst:
Mo 11. Feb 2008, 19:42
von sabi
Hi
ich war auch einmal in einem Stall dort stand ein 3 Jähriger Wallach mit Ataxie. Und ich kann dir nur abraten dir so ein pferd zu kaufen auch wenn es im anfangsstadium ist. Dieses Pferd konnte nicht mehr richtig gehen da es durch Die Ataxie im Rücken fast kein Gleichgewicht mehr aufbauen hat können. Er ist ca 3 wochen lang nur in der box gelegen wir haben wirklich alles versucht um ihn auf die beine zu bekommen ging gar nichts.
Ich würde es nicht tun
lg
Re: Ataxie
Verfasst:
Sa 5. Apr 2008, 18:16
von Natassia
Hey,
ich kann dir nur davon abraten. Bei einer Ataxie können immer wieder "Rückschube" kommen , wo das Pferd schmerzen hat und nicht ganz durchtritt, dies ist dann auch meistens mit hohen TA-kosten verbunden. Hier noch ein paar Links für dich, wo du mehr über Ataxie rausfinden kannst und/oder du dir andere Pferde zum Verkauf angucken kannst:
http://pferdemarkt.dehttp://pferdemarkt-online.dehttp://de.wikipedia.org/wiki/Ataxie_(Pferd)
http://www.stall-scholz.de/http://www.web4horses.com/ataxie.htmViel Glück!