starreiter2009- hat geschrieben:Klugscheisser hat geschrieben:Meine Pferde werden 3 - 4 mal im Jahr entwurmt, bzw. bei Wurmbefall öfter.
Drei stehen in Paddockboxen. Die Weiden werden nicht mit anderen geteilt usw. deshalb bekommen die nur 3 mal im Jahr, Frühjahr, Sommer, Herbst.
Die anderen stehen in Gruppen auf Paddock/Weide. Da ist öfter mal ein Pferdewechsel, also das neue dazu kommen. Da gibts dann 4 mal im Jahr ne Wurmkur. Im Sommer dann zwei.
Im Herbst bekommen sie eine mit dem Wirkstoff Ivermectin, wegen den Magendasseln.
ist ganz falsch der beitrag vom klugscheisser, es gibt eine einfache faustregel welche besagt : 2x im jahr reicht , beide sollten mit unterschiedlichen präparaten gemacht werden wobei im herbst das augenmerk besonders auf die dasselfliege gemacht werden sollte , neuzugänge sollten 4 tage vor dem stallwechsel entwurmt werden um eine einschleppung irgendwelcher parasiten vorzubeugen, das reicht in der regel. alles andere kann überflüssig sein.
WENN man regelmäßig entwurmen möchte ohne Kotproben zu nehmen, dann sollte man tatsächlich NICHT nur zwei WK verabreichen. Das erschließt sich auch total logisch: Wann ist der Infektionsdruck am höchsten? Im Sommer, und da haben die kl. Strongyliden einen deutlich kürzeren Entwicklungszyklus. Das sollte man bedenken, daher ist das was klugscheißer schreibt, jedenfalls schon mal nicht falsch.
maggie1puma2 hat geschrieben:Auch hier muß ich starreiter2009 wieder mal zustimmen. Zitat einer Tiertherapeutin zum Thema Wurmkur, Impfung und Medikamente:
"Ein 20-jähriges Pferd hat im Schnitt jeweils 60 stoffwechselbelastende Impfungen und Wurmkuren hinter sich. Diese sind immer ganzheitlich zu betrachten, insbesondere die Nebenwirkungen. Kommen noch 20 Jahre falsches Futter und Nutzungsstress dazu, ist das "Giftfass" Pferd irgendwann voll und tot!"
Kurz, knapp und wahrheitsgemäß, sollte jeder mal drüber nachdenken...
Unsere Pferde werden nur 1x jährlich entwurmt (Frühjahr), im Herbst/Winter wird eine Kotprobe gemacht - diese ist seit 8 Jahren negativ, trotz der gleichen Koppeln, die nicht abgemistet werden
Kotprobe ist ja eine gute Sache, aber da findet man auch nicht alles. Die Dasselfliegeneier, die da gesucht werden müßten, setzen sich ja am M. plicatus IM Magen fest, und daher kann man sie nicht nachweisen... ich versuche mal, da ein Bild zu finden...
Miro hat geschrieben:der Meinung bzgl. TA`s kann ich hier nur widersprechen.
Es ist nicht unser Ziel, unsere Kundschaft abzuzocken, einem guten TA liegt einzig und allein das Wohl des Pferdes am Herzen. Ich persönlich kenne auch keinen Kollegen, der eine Tetanusimpfung jährlich auffrischt!
Natürlich gibt es wie überall "schwarze Schafe", ganz klar, aber sollte man sich dann nicht einen Tierarzt seines Vertrauens suchen anstatt aller über einen Kamm zu scheren!?!
Dem kann ich mich auch nur anschließen. Tiermedizin ist ein anspruchsvolles, umfangreiches Studium, und ein TA nimmt das schon mal nicht nur auf sich, um später andere abzuzocken. (wenn man sich mal ansieht, wie viel man für die verschiedenen Leistungen zahlt, und wie viel der TÄ dafür rumfahren und arbeiten muß, jetzt speziell im Pferdebereich, da könnte man sich wirklich Jobs vorstellen, die erstens einfacher zu erlangen sind, und zweitens auch weniger zeitaufwendig, und anspruchsvoll. )
Die hier angesprochenen Kotproben halte ich hingegen, will man nicht prophilaktisch entwurmen, für eine sinnvolle Sache, allerdings dann auch sinnvoll eingesetzt, sprich, nicht eine, sondern mindestens drei Kotproben an drei aufeinanderfolgenden Tagen, denn gerade die verbreitetsten Würmer geben ihre Eier schubweise ab, und da kann man auch bei einem komplett verwurmten Pferd eine "saubere" Kotprobe haben.
Einmal im Frühjahr zu entwurmen halte ich ebenfalls für fahrlässig. Der Wirkstoff Ivermecin ist ja unter anderem gegen die Magendasseln, und die setzen sich im Magen, im Bereich zwischen dem Drüsenepithel und dem Oberflächenepithel, dem sog. Margus Plicatus an. Wer so etwas mal im Modell gesehen hat, wird auf DIE WK schon mal nicht mehr verzichten.
Und klar, meist geht es jahrelang gut, aber gerade bei Jungpferden kann man da viel versäumen, und das kann den Tieren auch später noch zum Verhängnis werden. Meine Freundin hat ihr Pferd, ein Turnierpferd, 14 Jahre alt und topfit, an einem Riss der Vena Cava, der größten Vene im Körper verloren, weil sich dort durch einen früheren Parasitenbefall ein Aneurysma gebildet hatte.
Jeder kann ja seine Meinung haben, und auch vertreten, aber man sollte nicht immer davon ausgehen, daß nur die eigene Meinung stimmt, und daß andere Meinungen sofort kategorisch schlecht und abzulehnen sind. Erst mal informieren, und nachfragen, WARUM irgendwas wie geregelt wird.
Der Grund warum die Parasitologen heute sagen, daß man besser nicht zu häufig entwurmen sollte, sondern Kotproben nehmen, und nur nach bedarf entwurmen, ist, daß voraussichtlich in den nächsten 10 Jahren kein neuer Wirkstoff entwickelt werden wird.
Sarah hat geschrieben:@starreiter:
Das kann bei uns nicht zutreffen, da unsere Wurmkuren (von einer Bekannten) nach einem Rezept selbst zubereitet werden
.
Hilft genauso wie chemische Kuren, aber wesentlich pferdefreundlicher.
Nur die Dassellarven-Kur ist vom TA.
Da wird dann aber auch immer die teure Variante genommen.
Lg
Wenn man Pferde hat, sollte es einem nicht um das Geld gehen, sondern um das Wohlergehen des Pferdes. Was genau für Wirkstoffe benutzt die Bekannte denn, und wie genau wirken sie, und wie wird das überprüft? Ich bin zugegebenerweise bei Wurmkuren schon skeptisch.
Grundsätzlich ist weniger häufig mehr, aber man sollte schon abschätzen, wo es tatsächlich sinn macht, etwas wegzulassen, und wo nicht.