@NickyLove: In jedem Beruf der dir wirklich Spaß macht, bist du gut. Und wenn du gut bist, bist du erfolgreich und wenn du erfolgreich bist verdienst du auch entsprechend Geld! Natürlich ist das Einkommen bei einem Pferdewirt niemals so hoch wie bei einem Jurist, aber lieber glücklich Pferdewirt (oder auch irgendein anderer Beruf) als unglücklich in einem Beruf zu stecken, der zwar viel einbringt, aber keinen Spaß macht!!!
Bei uns im Stall ist eine sehr gute Reitlehrerin (Pferdewirtschaftsmeisterin). Ist sie erfolgreich? Wie man´s nimmt. Sie ist sehr pro Pferd, pferdefreundlich. Daher bildet sie langsam und reell aus. Daher hat sie bei den Turnierreitern allerdings eher den Ruf: bei der lernt man nichts.
Was ist also Erfolg bei diesem Beruf? Dadurch, dass sie so einen "laschen" Ruf bei den Sportreitern hat, hat sie fast nur Hobbyreiter unter ihren Kunden. Sie würde auch lieber hochklassige Warmblüter und Totilasnachfahren bereiten. Stattdessen bildet sie Haflinger, Freiberger und Tinkertiere aus. Gut und reell, aber diese Pferde haben halt nicht das Vermögen, um für sie als Visitenkarte zu dienen.
Ich weiß von ihr, dass ihr Traum es auch mal gewesen war, begabte Reiter zu Dressurehren zu bringen. Aber da sie Geld verdienen muss, unterrichtet sie jetzt halt nette Freizeitreiterleins. Ist sie damit glücklich? NIcht immer, denn als sie anfing mit dem Beruf, hat sie sich was anderes erhofft.
Sie hat viel zu tun - sprich: viele Stunden Arbeit am Tag! - aber wenn vier oder fünf ihrer Kunden wegen Urlaub oder Krankheit pausieren, muss sie sich schon überlegen, was sie sich zum Essen kauft.
Meine eigene RL hat einen "anständigen" Beruf, sie ist Physiotherapeutin für Menschen und arbeitet halbtags auch darin. Den Rest arbeitet sie als Reitlehrerin. Sie hat diesen Beruf über die Amateurschiene gelernt und ist jetzt Trainer A. Glücklich? Manchmal ja, wenn sie gute Schüler hat. Sehr oft aber könnte sie den Beruf hinschmeißen! Ich würde diesen Beruf niemals als einzigen Hauptberuf ausüben wollen.