Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Sprotte » Mi 17. Sep 2008, 01:01

Was erwartet Ihr? Er ist VIER Jahre alt, ein Haflinger, ein PONY. Das ist noch ein Baby! Er ist noch nicht voll ausgewachsen und muß schon arbeiten wie ein ausgewachsenes Pferd.
Wir haben - nach viel Boden- und noch mehr Vertrauensarbeit, viel Schmusen und Spiel - dieses Jahr angefangen, die ACHTjährige Fjordstute meiner Freundin einzureiten. Die ist ausgewachsen und auch charakterlich so reif, daß sie kapiert, was wir wollen. Sie kann ihr eigenes Gewicht tragen, hat ihr Gleichgewicht gefunden, und ihre Knochen sind ausgewachsen. Sie ist vernünftig bemuskelt und definitiv durch den Zahnwechsel durch. Sie ist erwachsen.
Viele junge Pferde haben Rückenprobleme, weil sie einfach noch nicht reif sind. Kopfhochreißen ist oft ein Signal für Schmerz (Rücken, Vorderhand, zu früh den Kopf heruntertrainiert, so daß sie auf die Vorderhand fallen, keine Balance haben) oder sogar für totale Überforderung. Ihn jetzt noch mit Hilfszügel einzuschnüren, ist der falscheste Weg überhaupt.
Satzzeichen sind keine Rudeltiere.
Sprotte
 
Beiträge: 159
Registriert: Mo 18. Aug 2008, 18:15

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Miro04 » Mi 17. Sep 2008, 15:41

Hallo erstmal,

also ich denke nicht das ich ihn irgendwie überfordere... Seitdem ich ihn habe bin ich überwiegend mit ihm im Gelände gewesen 1- 2 in der Woche. Er mag gerne ins Gelände und ist seitdem auch viel ruihger und ausgeglichener geworden.
Das er ein bisschen lernen soll am Zügel zu gehen ist ja wohl kein Problem! Andere Pferde sind in seinem Alter schon auf Tunieren bis A ausgebildet...
Das hat ja auch nicht nur was mit Training zu tun sondern ist ja auch gut für die gymnastizierung und für den Rücken.
Wenn ich ihn reite meist nur eine halbe Std.
Bis 8 - 9 Jahre sind Pferde nunmal in der "Pubertät" und haben kleinen Problemchen (wie Menschen eben auch)! Ich hole mir doch nur Rat wie es mit ihm noch besser klappt will ja gar nicht das er perfekt läuft. Bin eh Freizeitreiter und nicht so erpicht aufs "am Zügel reiten". Können sollte das trotzdem jedes Pferd!!!

Darf ich dich mal fragen wie das geklappt hat mit dem "späten" Einreiten? Hattet ihr Pronbleme dabei?

Freundliche Grüße
Miro04
 
Beiträge: 86
Registriert: Mi 6. Feb 2008, 13:26

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Sprotte » Mi 17. Sep 2008, 18:04

Das ist kein spätes Einreiten gewesen. Nur weil viele Leute junge Pferde mit 3 Jahren turnierfertig haben, heißt das nicht, daß es richtig ist. Schau Dir das Durchschnittsalter von Pferden in Deutschland an: Nach meinem letzten Wissenstand liegt der Durchschnitt bei zwölf Jahren! Zwölf! Mein Holsteiner ist 37 Jahre alt geworden! Okay, das hat viele Ursachen: Schlecht gelüftete Ställe, Turniersport - aber eben auch zu frühes Einreiten, was ein heranwachsendes Pferd übermäßig verschleift.
Krudes Beispiel: Ich kauf mir auch keinen Neuwagen und fahre mit dem sofort vom Laden aus die Rallye Paris-Dakar.

Denke an die alten Kavallerien: Die haben 7jährige Remonten gekauft. Erst dann war ein Großpferd voll ausgereift und hält dann auch seinen Dienst länger und gesünder durch.

Lunita haben wir im letzten Winter spielerisch an den Sattel gewöhnt (Militärsattel von 1935, baumlos, optimale Gewichtsverteilung, freie Wirbelsäule) mit vielen Keksen und Streicheleinheiten. Meine große Stute wurde parallel gesattelt, so daß die Kleine sah, daß gar nichts los ist. Dann bin ich einfach raufgeklettert (mit Tritthilfe, noch nicht im Steigbügel), und es war einfach nichts los. Kein Bocken, Zappeln oder Wehren. Dieses Frühjahr habe ich sie bei der Großen gesattelt als Handpferd mitgenommen, und im Sommer haben wir die ersten Runden um die Koppel geritten. Alles streßfrei. Sie geht definitiv noch nicht am Zügel. Ich will sie auch nicht zu schnell rundmachen, weil sie sonst auf die Vorderhand fallen könnte, statt ihr Gewicht auf der Hinterhand zu tragen.

Eine andere Möglichkeit könnte ein ungeliebtes Gebiß sein. Reite ich meine Lippizaner-Kaltblutstute mit einfacher Wassertrense, habe ich auch einen Kopfschläger unter mir. Madame geht nur auf Olivenkopfgebiß mit rollbaren Kupferteilchen (Snafflebit oder so heißt das in der Westernsprache, glaube ich). Da hat sie was zum Spielen, Lutschen, Kauen und ist zufrieden.
Satzzeichen sind keine Rudeltiere.
Sprotte
 
Beiträge: 159
Registriert: Mo 18. Aug 2008, 18:15

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon elena » Mo 29. Sep 2008, 15:38

HAllo,
ich würde erst mal anfangen viel zu longieren mmit Ausbinder das dein pferd erst mal lernt ohne reiter schön am zügel zu gehn und nachzugeben. und sonst würde ich mit ihm nur ins gelände gehen.
wenn er beim longieren immer schön nachgibt wird das beim reiten leichter gehn. wenn nicht würde ich ihm beim reiten, vorausgesetzt er ist rundumgesund und der sattel passt, ein paar wochen mit ausbindern(dreieckszügel) reiten. Wenn du merkst das er mit den Ausbindern nachgibt beim reiten, würde ich die ausbinder ganz am schluss rausmachen und noch so ein bisschen arbeiten! die Zeit dann immer verlängern und dann ganz ohne.
viel spaß
gruß elena.
elena
 
Beiträge: 11
Registriert: Do 25. Sep 2008, 16:24

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon muffin » Di 30. Sep 2008, 17:02

Also ich würde ihn mit dreieckszügeln longieren. Und nen schwachen reiter auch damit reiten lassen.

An deiner stelle würde ich in den leichten sitz gehen, die hände schön weit außeinander und nach unten. Und ihn so in allen gangarten reiten. Schön vorwärts abwerts und immer loben.

1. dann kann der rücken schöner freier schwingen.
grade wenn er es noch nie gemacht hat, ist es für das pferd leichter ohne reiter im kreuz (egal welches niveau)

2. durch die breite tiefe zügelwirkung, wirkst du teilweise wie ein ausbinder, nur das du nachgeben und stellen kannst

3. nach ein par wochen hat er des gerafft. Vielleicht auch nur ein par tage. Dann kann man wieder anfangen, normal zu reiten. Wobei diese entlastungsphasen^^oben, auch für trainierte pferde immer mal angenehm sind

viel erfolg
muffin
 
Beiträge: 12
Registriert: Di 30. Sep 2008, 11:06

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Hammy » Mo 27. Okt 2008, 16:47

Hallo,

naja ein gesundheitliches problem kann ja mehr als nur zähne sein ;) zb der rücken, verspannungen im pferderücken machen es für dein hafi (ich hab auch nen Hafi :D ) natürlich schwer ordentlich zu laufen, drück ihm mal die wirbelsäule ab, also halt der wirbelsäule entlang... wenn er weicht stimmt was nicht, dann würd ich mich mit einem TA in verbindung setzen. Oder aber der sattel passt nicht richtig oder dass gebiss ist zu scharf... es können mehrere ursachen sein, falls du aber alles ausschließen kannst, würde ich nur ganz langsam anfangen mit dem zügel zuarbeiten. und wenn er dir nachgibt (wenn auch nur kurz) dann musst du ihm auch nachgeben...

Viel Glück :P
Hammy
 
Beiträge: 377
Registriert: Di 21. Okt 2008, 13:26

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Miro04 » Di 28. Okt 2008, 12:55

Hallo,

danke für deine Antwort.
Habe das "Problem" jetzt eigentlich ganz gut im Griff. Habe ihm einmal an der Longe Gummizügel für 10 Min drauf gemacht und habe eigentlich vorgehabt die beim reiten auch mal zu versuchen. Aber das musste ich gar nicht denn seitdem läuft er wirklich viel besser. Muss nur sehr wenig am Zügel arbeiten. Er läuft zwar noch nicht richtig in Anlehnung aber jedesmal wenn ich ihn reite machen ich das ganz vorsichtig und gib ihm zeit... Und das klappt auch ganz gut.
Der Sattel könnte auch der Grund sein habe aber letzte Woche einen neuen bestellt und zwar einen Barefoot. Sein Gebiss ist eine doppelt gebrochene Wassertrense also zu scharf kann die auch nicht sein...

Seine Wirbelsäule will ích trotzdem mal abtasten kann ja doch mal was sein.

Lieben gruß
Miro04
 
Beiträge: 86
Registriert: Mi 6. Feb 2008, 13:26

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Angi » Di 11. Nov 2008, 16:25

Hallo,
also ganz klar der Hafi kennt das einfach nicht...
Ich würde Dreieckszügel nehmen, Ihn damit erstmal langsam longieren...
Aber nicht zu eng schnallen! Erstmal locker und dann die Löcher langsam verkürzen...
beim reiten auch mal rein machen... wird schon :mrgreen:
Angi
 
Beiträge: 7
Registriert: Di 11. Nov 2008, 11:58

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Appaloosa » Fr 16. Sep 2011, 10:19

Santana81 hat geschrieben:Such dir einen guten Trainer und kläre ab, ob es sich um gesundheitliche Probleme handeln könnte.

Ausbinder bringen da nichts, denn sie gehen nicht an die Ursache, sondern mindern nur das Symptom.


Dem kann ich nur zustimmen !

Wenn dein Liebling auf leichten Druck nicht weichen kann, ist eine weitere Einschränkung durch Hilfsmittel kontraproduktiv. Ich würde da lieber mehr in die Richtung mehr LUFT lassen gehen. Also noch weniger Druck machen.

So wie du deine Situation hier mit ihm beschreibst, würde ich mit einem JoinUp-Training beginnen, somit wird für euch beide die Führungsrolle geklärt und er hat dadurch Vertrauen zu dir.
Anschließend würde ich dann langsam mit dem Druck und Weichen anfangen, aber nur mit Halfter. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß er sich nach den Übungen auch gut mit Halfter und Führstrick reiten lässt, denn er hat gelernt, leichter DRUCK, als weiche ich.
Später zur Verfeinerung kannst du auch ein Kontenhalfter nehmen, Daß sollte dir jemand zeigen wie man das richtig anlegt - das ist sehr wichtig!!!

Wenn er sich durch die Herdenhaltung gut entwickelt hat, wie du sagst, dann würde ich ihm die vielen Sozialkontakte mit Pferden gönnen, so viele wie möglich und ihn nur selten in den Stall stellen. Und kleinere Übungen - mit leichtem Druck, dann weichen, dieses kannst du auch sehr gut auf der Weide mit ihm üben. Und alles vom Boden aus! ;)

Mach mal Dehnungsübungen mit ihm.
z.B. halte mal ein Möhre an die Stelle am BAuch, wo du mit deinem Schenkel Hilfen gibst und das auf beiden Seiten. Somit siehst du ob er eine Bewegungseinschränkung hat.
Falls du dich mit Doppellonge etwas auskennst, kannst du hiemit auch dankbare Übungen mit ihm machen.

lg
Grüße Jochen

„Konsequentes Hinterherrennen ist auch Konsequenz“
Appaloosa
 
Beiträge: 31
Registriert: So 28. Aug 2011, 14:15
Wohnort: Bodensee

Re: Ausbinder; Dreieckszügel...? Was meint ihr?

Beitragvon Maltamaus1231 » Fr 16. Sep 2011, 13:44

Wenn er erst vier ist, ist das klar das das da noch nicht so läuft. Oft liegt es am steifen, und beweglichen Rücken. Trab erstmal nur leicht, am langen Zügel und mach nur was mit den beinen und der Körperhaltung. Lass ihn fleißig vorwärts laufen so das erstmal sein Rücken ''kräftig'' wird. reite also erstmal NUR in so was wie dehnungshaltung.
Also seid dem ich das so mache bin ich erstaunt wie gut meine kleine laufen kann :)
Longieren kann auch helfen !
Aber lass Ausbinder und Wienerzügel bei einem so jungen Pferd, so wird er nur starr und stumpf auf dauer. ;)
Es muss immer einer mal dunkel werden damit die Sonne wieder aufgehen kann.
Maltamaus1231
 
Beiträge: 395
Registriert: Sa 9. Jan 2010, 08:48

VorherigeNächste

Zurück zu Allgemeines

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste

cron