Muskelaufbau Rücken + Hinterhand

Re: Muskelaufbau Rücken + Hinterhand

Beitragvon Sandra » Di 10. Mär 2009, 22:34

hmmm...
gut, ich denke da muss sich jeder seine eigene meinung drüber bilden. wobei ich denke es ist sinnvoller das pferd lang auszubilden, als das es durch fehlende muskeln schonhaltung einnimmt.
ich habe ein pferd mit muskelschwäche und longieren mit 3ecken hat sich anfangs als beste methode erwiesen. nach kurzer zeit ging er von alleine in va haltung, vorher nur mit kopf in die luft und total verknampft.
natürlich muss man das pferd erst langsam an die neue haltung gewöhnen!
das mir das pferd das liebste sei,
sagst du, oh mensch sei sünde.
das pferd ist mir im sturme treu,
der mensch nichtmal im winde!
LG von Sandra Djibouti und Loni!
Sandra
 
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Re: Muskelaufbau Rücken + Hinterhand

Beitragvon Charisma » Di 10. Mär 2009, 23:10

Also ich selbst nutze die Trainingshilfe, die Du im Link gepostet hast auch und bin damit sehr zufrieden. Ebenso kann ich ein Chambon oder Gogue empfehlen, die sind zum Longieren auch sehr praktisch.
So, das erstmal zu Ausbindern. Nun will ich aber nochmal ein kurzes Pamphlet da lassen:

Rückwärtsrichten??? Das ist eine Lektion, die man abfragen kann, wenn das Pferd korrekt an den Hilfen steht, sich nicht im Genick verwirft, den Rücken wegdrückt oder sonstiges. Da machst Du glaube ich den 6. Schritt vor dem 1. (Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit dem Halten.) Das ist eine schwere Lektion, die deutlich unterschätzt wird. Ich selbst übe sie erst, wenn mein Pferd sich versammeln kann. Vorher haben solche Dinge nichts in der Grundausbildung zu suchen. Das ist aber nur meine Meinung.

Ich glaube Du bist besser bedient, wenn Du Dir einen guten Reitlehrer suchst. Der wird Dir sicher helfen können, Dein Pferd zunächst fleißig vorwärts abwärts zu reiten. Da kannst Du, wenn es Deinem Pferd schwer fällt, sich fallen zu lassen ruhig auf Remonten-Arbeitsweise zurückfallen: Fleißig den Vorwärtsgang suchen- TAKT, KEINE EILE (Ist übrigens auch die erste Stufe der "Skala der Ausbildung"! Nachtreiben nicht vergessen, auch wenn er/sie erstmal tausend Füße unter Dir bekommt. Das Longieren solltest Du nicht unterbewerten, Dein Pferd lernt somit den Weg in die Tiefe ohne dass ein Reiter es stört. Und wenn es an der Longe losgelassen läuft und sich fein abstreckt baut es Muskeln auf, sodass es Dir selbst leichter fällt das nachzureiten. Beschränke allerdings Deine Longenarbeit auf maximal eine halbe Stunde, nutz auch gern Trabstangen. Achte allerdings beim Ausbinden darauf, dass Dein Pferd mit dem Kopf noch kurz vor die Senkrechte kommt, nicht "verschnüren".

Sodele, das war erstmal ein bißchen "Rumdoktern" aus der Ferne. Viel Erfolg, berichte doch mal, wenn es Fortschritte gibt!

PS: Bin übrigens auch der Meinung, dass es nicht alle Pferde gleich leicht haben mit der Versammlung, oder zumindest erst mit der Lastaufnahme mit der Hinterhand. Gib ihm/ ihr also etwas Zeit, die Fortschritte werden kommen wenn Du es richtig machst!
Charisma
 
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Re: Muskelaufbau Rücken + Hinterhand

Beitragvon Icamani » Mi 11. Mär 2009, 17:35

Das Loslassen fällt vielen Pferden schwer. Haflinger sind aufgrund ihrer Kompaktheit nur schwer in der Lage vorwärts abwärts zu gehen. Anderst sieht das bei den modernen Sportpferderassen aus. springbetonte Typen kommen zwar mit der Hinterhand gut unter den Schwerpunkt, können aber schlecht vorwärts abwärts, da ihr Exterieur eindeutig bergauf weist. Die Dressurbetonten Typen sind hinten und vorne gleich hoch und in der Mitte länger. Sie gehen gerne und schnell vorwärts abwärts. Da geht das ohne Ausbinder und man kann schon nach wenigen Lektionen mit Doppellonge anfangen, damit die Pferde an das Gebiß herantreten und die Anlehnung suchen. Haflinger sind sogenannnte Mehrnutzungsrassen. Sie sollen ziehen und stemmen, aber auch den Bauern schick in die Kirche tragen. Ziehen und stemmen wird jeder Hafi ohne Probleme aus Brust und Hinterhand, aber den Reiter angelehnt oder versammelt tragen, dazu braucht es viele Jahre. Zum Loslassen gehört auch die innere Losgelassenheit eines Pferdes. Mutige und sture Pferde (wozu ich die Hafis gerne zähle) haben damit logischer Weise so ihre Problemchen.
Ich unterstütze gerne charismas Rat: Zweimal die Woche Unterricht bei einem guten Trainer, aber nicht auf Deinem Pferd. Das schult Deinen Sitz und bringt neue Impulse.
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Re: Muskelaufbau Rücken + Hinterhand

Beitragvon Miro04 » Mo 16. Mär 2009, 20:40

Hey,

also ich habe jetzt einige interessante Artikel gelesen. Habe mir jetzt einiges rausgepickt was ich mal ausprobieren möchte - dann werde ich ja mit der Zeit sehen auf was Miro am Besten anspricht.

Eine Frage noch zu: "Fleißig den Vorwärtsgang suchen- TAKT, KEINE EILE (Ist übrigens auch die erste Stufe der "Skala der Ausbildung"! Nachtreiben nicht vergessen, auch wenn er/sie erstmal tausend Füße unter Dir bekommt." von Charisma. Wie stell ich das denn am Besten an. Sobald ich antrabe beginnt er unter mir wegzurennen. Lasse ich die Zügel etwas länger (hilft ja bei manchen Pferde...) wird es nur schlimmer. Wenn ich kleine Paraden gebe hält es sich im Griff aber dadurch kann ich nicht gut sitzen weil es so ein holpriger, ungleichmäßiger und "unter mir weglaufender Trab" ist. Wie kann ich dem denn etwas entgegenwirken.
Habe jetzt schonmal versucht, ihn im Schritt sehr lange aufzuwärmen. Bis er absolut am Zügel geht und gelassen ist. Dann habe ich ihn angaloppiert und ein paar Bahnen im ruhigen Tempo zurückgelegt. Erst danach angefangen zu Traben - dann ist die erste Energie schonmal weg. Das geht etwas besser ist aber sicher auch keine Dauerlösung. Erst eine Runde ins Gelände ist auch sehr nützlich...

Auch der Vorschlag mit den Dehnübungen etc. habe ich mir vorgenommen. Mir fehlt wohl etwas Körperspannung. Mach jetzt jeden Abend so ein paar Übungen:-)

Dreieckszügel werde ich an der Longe einmal ausprobieren. Mal sehen wie Miro darauf reagiert. Wenn er sich nicht so dagegen wehrt werde ich ihn damit mal regelmäßig longieren.

Liebe Grüße

Miro 04

Liebe Grüße
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Re: Muskelaufbau Rücken + Hinterhand

Beitragvon GilianCo » Do 26. Mär 2009, 13:58

Ich würde sagen, das Du das Pferd über den Sitz besser regulieren solltest. Das Pferd wird eilig, wenn Du antrabst. Es weiß, daß du unruhig / unausbalanciert sitzt, und rennt erst mal los. Sitzt Du dann aus?

Ich würde es erst mal so versuchen, daß ich leichttraben würde, und dann gucken, wie er reagiert. Wird er schneller, versuche weniger schnell aus dem Sattel wieder aufzustehen. Bremse ihn damit, daß Du Dich langsamer bewegst, als er das will. Wenn Du das ausbalanciert hinbekommst, ist glaube ich schon viel gewonnen.

Ich würde auch nicht versuchen, die Zügel komplett hinzugeben, sondern weiterhin versuchen, eine weiche, stetige Verbindung zu finden. Das heißt, wenn er zu schnell wird, wird der Zügel nicht länger, aber auch nicht kürzer. Reicht das langsamere aufstehen nicht aus, dann mach Dich im Steigbügel schwer, damit er auch so eine verlangsamende Hilfe bekommt.

Wenn man sich ggf. eine Hilfestellung holt, kann man wirklich viel über den Sitz bewirken, und es kann sein, daß sich Dein Problem schon so deutlich verringert. Am wichtigsten ist allerdings schon, daß Dir da jemand hilft, der da draufguckt, und merkt, was bringt bei Deinem Pferd etwas, und was nicht. Denn wenn man vorne versucht weich in der Hand zu bleiben, und das Pferd versucht sich auf die Hand zu packen, muß man ja ebenso reagieren, und das kann man vielleicht selber alleine nur schwer einschätzen.

Die Longierhilfe ist grundsätzlich nicht falsch, ein "ABER" muß ich anbringen: Ich habe mein Pferd selber so longiert, und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe aber auch schon Pferde gesehen, die damit überhaupt nicht zurechtkamen, und durch das unruhige Gebiß im Maul total wirr geworden sind. Ich würde daher gucken, ob Du das ggf. mal austesten kannst, wenn Dein Pferd es nicht mag, ist es ja nicht so produktiv, weil es dann bewirken kann, daß das Pferd noch mehr gegenangeht unter dem Reiter (denn auf die Longierhilfe kann es sich unter anderem wegen der ständigen Bewegung nicht draufpacken).
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