Wow...na das ist ist mal eine elementare Frage. Darüber könnte man theoretisch eine Diplomarbeit schreiben...
Hast du dich schon mal mit dem Thema auseinander gesetzt, oder ist das absolutes Neuland für dich?
Denn, im Grunde ist Horsemanship nichts anderes, als eine Lebenseinstellung, ob zum Pferd, zum Job, zum Partner, zu Freunden, etc. Kennst du evtl. Marc Rashid, Peter Pfister oder Peter Kreinberg? Das wäre schöne Literatur für dich.
Die Horsemanship sollte eigentlich ein selbstverständlicher Umgang mit dem und um das Pferd herum sein. Die Ursprünge liegen, schätze ich, im Umgang mit dem Pferd als Arbeitstier, z. B. zur Rancharbeit, als Lasten- und Zugtier, als Fortbewegungsmittel. Zu jeder Zeit hatte das Pferd einen anderen Stellenwert, aber sogar in der Antike gab es gewitzte Leute, die erkannten, dass ein Pferd erst dann alles gibt, wenn es nicht gezwungen wird (Xenophon). Klassische Reitmeister gesellten sich irgendwann dazu (Pluvinel, La Guérinière) und irgendwann kamen dann auch die berühmten Horsemen in Erscheinung (Tom u. Bill Dorrance und Konsorten), die es für normal sterbliche Freizeitreiter und/oder auch höher ambitionierte Reiter ermöglichten, mal in das Thema Horsemanship reinzuschnuppern und Wind davon zu bekommen. Im Prinzip ist es völliger Quatsch zu behaupten, ein Mensch hätte Horsemanship erfunden. Vielmehr waren es Pferde, die intelligent genug waren, uns Menschen zu zeigen, wie man mit ihnen reden sollte, damit sie uns verstehen können, um uns zu akzeptieren und auf uns zu reagieren.
Dann geht es im großen und Ganzen darum, was ein Pferd überhaupt ist, was seine Bedürfnisse sind. Diese sollten erfüllt sein, damit wir ein gesundes...eben ein richtiges Pferd haben. Das muss man sich immer vor Augen halten. Horsemanship funktioniert eben nicht, wenn wir ein Pferd völlig unartgerecht halten. Da kannst du so viel Bodenarbeit und Körpersprachentraining praktizieren, wie du lustig bist.
Dann geht es darum, das Bedürfnis des Pferdes anzuerkennen, dass es einen Führer braucht. Pferde sind sicherheitsliebend, da sie Fluchttiere sind. Sie wollen sich auf jemanden, bestmöglich ein Pferd (sind wir aber nicht), verlassen können. Also müssen wir in jeder Situation wissen, was wir tun und warum, konsequent sein, geduldig und beharrlich. Willst du etwas von deinem Pferd, dann verlange es auch und höre nicht auf, bis dein Pferd dich verstanden hat.
Genauso wichtig ist es aber eben wieder soft zu sein, also weich, nachgiebig. Du musst deinem Pferd Komfort bieten, nicht nur Druck. Ein Pferd lernt aus der Konsequenz, dass es bei der richtigen Antwort mit Komfort belohnt wird. Das findest du z.B. auch in der klassischen Reiterei wieder: "Freiheit auf Ehrenwort"...ein ganz wichtiger!! Satz in der Pferdeausbildung.
Ja...ganz schön viel, was?

Hoffentlich konnte ich dir einen passenden, kleinen Eindruck des Themas geben. Horsemanship ist also einfach das möglichst pferdische Zusammenleben- und arbeiten von Pferd und Mensch.