Ich habe es schon vielfach erlebt, einmal auch bei meinem eigenen Pferd, und halt auch in der Praxis und bei Freundinnen.
Bei meiner Butterfly war es so, daß ich mich darauf vorbereiten konnte (soweit man das überhaupt kann). Sie wurde im Juni lahm mit ihrem Spat, und erholte sich davon nicht mehr. Da ich wußte, ohne Pferd geht es mal gar nicht, hab ich mich dann einfach auf die Suche nach einem neuen Pferd gemacht. Und meinen Carl gefunden, der ja heute noch bei mir ist. Meine Butterfly hat ihn gehaßt, als sie ihn das erste mal gesehen hat - sie konnte generell erst mal pauschal keine Wallache leiden. Und siehe, es hat nur wenige Tage gedauert, bis die beiden ein Herz und eine Seele waren.
klickTja, und im Oktober wurde sie dann halt leider eingeschläfert. Hätte sich ihr Zustand noch wieder verbessert, hätte ich sie liebend gerne auch behalten, aber ich wollte auch ihr gegenüber nicht unfair sein, und sie kam in der eigenen Herde nicht mehr zurecht, eine neue Herde wäre gar nicht gegangen, und nachts in die Box wäre für sie Gift gewesen, und eine Alternative hätte es nicht gegeben bei uns im Stall (und ein Stallwechsel hätte einen Herdenwechsel bedeutet, den sie nicht überstanden hätte, weil sie schon in der eigenen Herde kaum noch zurechtkam).
Man kann das schon überstehen, auch wenn es in dem Sinne kein schönes Erlebnis ist. Bei meiner Maus war ich aber trotzdem hinterher froh, daß sie nicht mehr leiden mußte. Und auch, daß sie noch einen schönen Sommer auf der Weide verbringen konnte, was ja leider nicht jedem Pferd vergönnt ist. Aber mir hat es wirklich sehr geholfen, daß ich meinen Großen schon hatte, sonst hätte ich das vermutlich auch nicht so gut verarbeiten können.
Bei meinem Großen war ich vor vier oder fünf Jahren auch schon mal so weit... und habe ihn am Ende nicht einschläfern lassen. Bin natürlich froh, denn es lag nicht in meiner Hand (mein PFerd war nach zwei Sehnenschäden auf die Weide gekommen zum auskurieren [war fast lahmfrei, Sehne komplett ausgeheilt) und hat sich den Fesselträger gleich am ersten Tag so zerschossen, daß ich einfach dachte, jetzt ist es vorbei.]), und daß meine TÄ sich da einfach mal geweigert hatte. Hatte übrigens nichts damit zu tun, daß er nicht lahm genug war, oder die Prognose von mir falsch eingeschätzt worden war, sondern an privaten Begleitumständen, die sie kannte (weil wir uns schon recht lange kennen, und ich ihr da auch viel erzählt habe) , und sie daher meinte, es wäre für mich in dem Moment die falsche Entscheidung. Gut für mich und meinen Großen, denn so ist er ja heute noch bei mir!!