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Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: So 9. Jan 2011, 22:37
von Sarah
Huhu,
momentan fällt mir in meinem Bekanntenkreis immer mehr auf, das jeder das Pferd bekommt, das er verdient.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich werte kein Pferd ab, aber es gibt Pferde, die sehr engagiert sind und für einen durchs Feuer gehen und welche, die es nicht tun, sondern denen das alles erstmal herzlich egal ist ;).

Nun, mir ist aufgefallen, dass Menschen, die mit ihren Pferden einen eher gleichgültigen oder nicht engagierten und liebenvollen Umgang pflegen, auch Pferde haben, die ihnen genauso begegnen, unterm Sattel unausgeglichen sind, beißen usw.
Da sind Boxen total dreckig, ungewaschene Gebisse, es wird schlechtes Heu gefüttert, um mal nur "kleine" Probleme zu nennen.

Gleichzeitig haben Menschen, die sich engagieren genau das von ihren Pferden zurück.
Ganz arrogant nehme ich jetzt mal mich als Beispiel :lol: :
Ich arbeite mir für meine Pferd im wahrsten Sinne des Wortes die Hände blutig, sehe zu, dass ich jeden Tag am Stall bin, und sei es nur für eine kleine Grundpflege.
Ich achte penibelst auf das Futter meiner Pferde, miste jeden Tag die Box ab und streue neues drüber, putze die Wasserbottiche, sorge dafür, dass Pferdchens beschäftigt sind, während sie in der Box sind (Heu irgendwo von der Decke hängen lassen, damit sie es nur halmweise herausbekommen, weil es immer hin und her baumelt, ganz straff zusammenbinden, in allen Ecken kleine Berge verteilen usw.).
Beim Reiten bzw. der Arbeit orientiere ich mich an meinen Pferden, hat es mal einen faulen Tag, liegt auf der Koppel rum und hat auch keine Lust aufzustehen ;), wird halt mal ne Stunde gekuschelt, statt geritten.
Ich ziehe penibel jedes bisschen Stroh aus Schweif und Mähne, sorge dafür, dass meine Süßen immer sauber sind.
Außerdem behaupte ich mal, dass mein Umgang mit meinen, und den mir anvertrauten, Pferden sehr liebevoll ist und sie von mir auch (um es mal menschlich auszudrücken) Geborgenheit bekommen.
Als Funi krank war und der TA meinte, ich soll seinen Rücken irgendwie warmhalten z.B. Stroh unter die Decke stopfen, habe ich ihm ein Körnerkissen gekauft und ihm das verpasst.
Als er krank war, bin ich jeden Tag stundenlang mit ihm spazieren gegangen.
Wenn die Pferde wegen Eis etc. nicht rauskönnen, gehe ich mit ihm auf die Wiese nebenan, damit er sich, unter Aufsicht, kurz austoben kann.
Ebenso mit meinem Baby (Twister 8-) )- ich übe jeden Tag mit ihm, auch wenn ich durch den Stall hetze, hab ich immer kurz Zeit um ihm über die Nase zu kraulen oder ihm nochmal ein Küsschen zu geben.
Ich achte penibelst drauf, das alles sauber und ordentlich ist, der Stall muss bei mir aussehen wie frisch gewienert.
Da Funi ja eingedeckt ist, bekommt er ca. alle 3 Tage eine frisch gewaschene Decke, andere Leute waschen ihre Decken ja tw. 2 Wochen und länger nicht :shock:.

Im Gegenzug danken sie es mir mit Leistungsbereitschaft, Nervenstärke, Engagement und ebenfalls "liebevollem" Verhalten, wenn man es so nennen möchte.


Daher bin ich wirklich da gelandet, dass ich behaupte "Jeder bekommt das, was er verdient".
Wer nicht alles für sein Pferd gibt, bekommt ein Pferd, dass auch nicht alles für seinen Menschen gibt.

Das mal so als "kleiner" Eingangpost :lol: .

Nun würde ich gerne eure Meinung dazu hören, seht ihr das genauso?
Gerne auch mit Beispielen (:

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 12:09
von meinedlesross
ja das stimmt, ich gebe dir recht. ich bin auch so eine, die jeden tag da ist bei meinem kleinen :) ich mach auch alles, abends nochmal box ordentlich, und wenn ich nur hinfahr um zu gucken ob alles ok ist :)
bei uns gibt es auch leute die sehr selten bei ihren pferden sind, finde ich unverantwortlich, wenn das tier mal was hat merkt es keiner :( ich achte da immer drauf auch bei fremden pferden beim reinholen, zb auf dicke beide oder kleine verletzungen.
lg

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 14:55
von Mia84
Klar, wenn man sch gut kümmert und den nötigen Sachverstand hat, hat man auch ein gutes Verhältnis zu seinem Pferdchen. Je nachdem woher man es hat und was es vorher erlebt hat kann das aber auch lange dauern, bis man vertrauen aufbauen kann. Und jedes Pferd ist ja auch ein wenig anders - manche binden sich sehr eng an den Besitzer und sind ziemlich auf eine Person fixiert, andere sind mit den pferdigen Kumpels zufrieden und nicht so Menschenbezogen. Manche wollen gernbeschäftigt werde und andere sind froh auf der Koppel stehen zu können, spielt alles auch mit eine Rolle. Ich denke es sollte selbstverständlich sein, dass die Grundbedürfnisse gedeckt sind - also Auslauf, Kontakt zu Artgenossen, gutes Futter und Wasser, saubere Umgebung. Dann kann ein Pferd auch glücklich sein, wenn es mal nicht jeden Tag getüddelt/gearbeitet wird...

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 15:30
von sandy
@mia84: sehe ich genauso!
man sollte auch immer noch bedenken, dass das ein tier ist! das soll nicht abwertend sein, aber man sollte es auch nie mit dem "sauberkeitswahn" übertreiben... könnte nämlich auch ganz schnell nach hinten losgehen!

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 15:52
von Sarah
Ich weiß, dass es ein Tier ist!

Und die dürfen sich auch draußem im Matsch wälzen usw.
ABER ich kann ungepflegte Ställe und Menschen nicht ab.
Wenn der Stall dreckig ist, dann ist zu 99% der Mensch genauso unsauber und unhygienisch.

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 16:15
von sandy
würde ich nicht behaupten! wenn das pferd in seinem stall im dreck versinkt, die box nur 1x im monat gemistet wird etc., DANN ist der mensch wahrscheinlich genauso unhygienisch! aber meiner meinung nach ist es nicht notwendig, 2x die woche den futtertrog (am besten noch mit irgendeinem reiniger) zu schrubben, die spinnweben von der decke im stall zu holen etc.!
ein bisschen schmutz ist garnicht mal verkehrt, was die stärkung des immunsystems betrifft! pferde wollen garnicht so verhätschelt werden! es sind tiere und solange sie genügend auslauf, etwas abwechslung, gutes futter und sauberes wasser haben, sind sie zufrieden! und wenn sich dann noch jemand in einem gewissen rahmen um die säuberung des stalls bzw. ihrer umgebung kümmert, sie putzt (und damit meine ich nicht tägliches schrubben!) und sich ansonsten einfach nur mit ihnen beschäftigt (das kann von reiten über bodenarbeit oder einfach nur schmusen sein) und in regelmäßigen abständen der hufschmied kommt, dann ist ein pferd rundum zufrieden!und mehr BRAUCHT es nicht!

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 16:27
von Sarah
Allein schon die Sache mit dem Futtertrog :roll:.

In den meisten Fällen ist es üblich, den t ä g l i c h zu säubern, da sammelt sich nämlich Bakterien und Keime in einem Maße an, wie man es wohl sonst nur im Misthaufen findet!

Und wer sein Pferd aus verdreckten Trögen fressen lässt, der sollte selber auch mal ne Woche seine Teller nicht waschen- lecker!


Und jeder Mensch, der im Stall nicht sauber ist und den ich bisher kennengelernt habe, war in seinen eigenen 4 Wänden genau so ein Schwein :!:

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 16:53
von sandy
tja wie gesagt, das ist deine meinung! aber ich kenne NIEMANDEN (außer dir wahrscheinlich), der täglich den futtertrog seines pferdes ausPUTZT!!! und komisch... unsere pferde leben alle noch... :shock:
das ist schwachsinn! mehr nicht!
die pferde fressen normalerweise eh jeden krümmel aus ihrem trog, d.h. der ist fast frei von futterresten. da genügt es, wenn man 1x die woche mit wasser richtig durchwischt und ihn so sauber macht! aber kann ja gott sei dank jeder machen, wie er möchte!

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 18:35
von Mia84
sandy hat geschrieben:die spinnweben von der decke im stall zu holen

Das finde ich eh quatsch, weil Spinnen schließlich nützliche kleine Helfer im Kampf gegen die sommerlichen Plagegeister sind.
Meiner Erfahrung nach stimmt das auch (leider) nicht immer, dass jeder sozusagen das Pferd hat, das er verdient. Ich kenne auch Leute, die ihre Zossen ziemlich vernächlässigen bzw. grob im Umgang und beim Reiten sind und einfach unendlich gutmütige Pferde haben, die einfach alles mitmachen. Da würd ich mir manchmal wünschen, der oder die würd mal im Dreck landen :twisted: .

Re: Jeder bekommt das, was er verdient

BeitragVerfasst: Mo 10. Jan 2011, 18:42
von lilly_pferdefan
Ich finde,es stimmt schon dass Jeder das bekommt was er verdient.Oder bekommen sollte.[quote]
Meiner Erfahrung nach stimmt das auch (leider) nicht immer, dass jeder sozusagen das Pferd hat, das er verdient. Ich kenne auch Leute, die ihre Zossen ziemlich vernächlässigen bzw. grob im Umgang und beim Reiten sind und einfach unendlich gutmütige Pferde haben, die einfach alles mitmachen. Da würd ich mir manchmal wünschen, der oder die würd mal im Dreck landen[quote]
Du hast vollkommen recht! :D