von GilianCo » Mo 26. Apr 2010, 21:18
Vermutlich meinst Du eine habituelle Patellafixation. Bei Friesen habe ich das auch gesehen, daß es allerdings friesentypisch ist, würde ich nicht sagen. Kommt vermehrt bei besonders geraden Hinterbeinen (wenig Winkelung) vor, und kann wenn es sich nicht verwächst (denn sowas tritt häufig im Wachstum auf, ist dann phasenweise recht schlimm, kann dann aber besser werden oder tatsächlich auch wieder weggehen). Ich kenne es besonders häufig bei Shettys.
Grundsätzlich gibt es da drei Wege, es zu behandeln. Erstens, häufig hilft es schon, wenn man das Pferd gut trainiert und ihm ggf. noch was muskelaufbauförderndes füttert. Die Patellasehne ist die Sehne des M. quadriceps, und wenn dieser Muskel gut trainiert ist dann hilft das häufig schon, das Problem zu beheben.
Man kann dann auch das Knieband anspritzen (cave, nicht das Band an der Patella / am M quadriceps), und das Pferd dann gezielt mit viel Schritt bewegen. Das anspritzen provoziert eine Entzündung im Sehnengewebe des Bandes, und wenn das Pferd dann weiter gezielt im Schritt bewegt wird, dann kann durch das auflösen der Fasern (durch die Entzündung) erreicht werden, daß das Band sich verlängert, und damit ist das Problem auch häufig behoben.
Die dritte Möglichkeit würde ich immer erst wählen, wenn nichts anderes mehr hilft, denn das wäre eine operative Durchtrennung des Kniebandes, welches man angespritzt hat (schon um zu sehen, ob das dem Pferd hilft, hilft das nicht, wäre die OP nicht von Nutzen).
Wenn das Band tatsächlich zu lang ist, wäre die gleiche Behandlung möglich wie oben, man kann auch hier das Band anspritzen, dann das Pferd aber "stramm" stehen lassen. Durch die Entzündung OHNE Belastung zieht sich das Sehnengewebe nämlich etwas zusammen, und das Band wird kürzer.
Vielleicht konnte ich Dir ja etwas helfen.
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