Pferdeforum.de

Hi Leute,
gestern bekam ich leider die niederschmetternde Nachricht, dass Ninjo an Hufrehe erkrankt ist. Nachdem er schon 2 Tage leicht versteift gelaufen ist, habe ich dann doch gestern Morgen den Tierarzt gerufen und meine Befürchtung mit anfänglicher Rehe wurde bestätigt.
Er wurde gleich leicht leicht sediert und bekam auch was zum entwässern. Danach habe ich die Eingänge zur Weide verschlossen (ich hoffe, die zwei belassen es auch so).
Gestern Abend ging es ihm schon viiiiiiel besser und er war auch schon wieder richtig flott unterwegs.
Was mir aber Sorgen macht: der Tierarzt meinte, ich solle ihn evtl. auch mal bzgl. Cushing untersuchen lassen. Im Winter hatte ich dbzgl. schon so eine Vorahnung, da er seeeehr langes Fell hatte und sich das zum teil auch leicht lockig war....
Jetzt meine Frage: Wer kann mir bzgl. Cushing ein paar Tipps geben? Am besten alles, was ihr wisst!
Muss mich in dieses Thema erst noch richtig einlesen...
Danke schon mal im Voraus!

Hi,
erstmal:
Alles halb so wild.

Funi hat die gleiche Kombination, erst Cushing, dann Hufrehe.

Die meisten Cushing- (und Rehe-) Pferde sind zu fett, d.h. die vermutlich erste Maßnahme wird sein, dass dein Pferd abspecken muss.
Behandeln kann man Cushing z.B. durch Pergolid (bzw. das entsprechende Ersatzpräparat).
Das muss dann allerdings lebenslang verabreicht werden, Cushing ist nicht heilbar.
Homöopathisch kann man beispielsweise Mönchspfeffer verabreichen.

Um dem Pferd den Sommer usw. zu erleichtern kann man es abscheren (Funi wird 2x jährlich geschoren, dieses Frühjahr aber wohl nicht, weil er ganz super Fell verliert ).

Die Behandlung ist teuer, die Einstellung auf das Medikament ist teuer, Nebenwirkungen sind möglich.
Funi bekommt kein Pergolid!http://www.pferdeforum.de/posting.php?mode=reply&f=6&t=1955

Cushing ist eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse, welches für den "Produktionsbefehl" für Cortisol (ein Hormon) an die Nebennierenrunde.
Bei der Cushingerkrankung wird ständig viel zu viel Cortisol produziert (welches für Stoffwechselvorgänge zuständig ist), daher die typischen Symptome:
-langes, lockiges Fell
-schlechter Fellwechsel
-großer Durst, entsprechend häufiges Wasserlassen
-Abbau, grade der Rückenmuskulatur (also achte drauf, dass du dein Pferd in Form hältst, die Muskeln, die weg sind, werden vermutlich nicht wiederkommen)
- oft Apathie
-und Folgeerkrankungen, wie z.B. Hufrehe

Das wars jetzt erstmal.

dankeschön sarah! mit fellwechsel hatten wir dieses frühjahr kein problem. er hat eigentlich schon fast alles weg! ich denke, da gehen noch ein paar haare aus, aber minimal.
abgespeckt hat er schon vor ein paar wochen enorm. er sieht schon fast wieder sportlich aus. letzten herbst war er so extrem fett.... obwohl er ja auch so gut wie kein zusätzliches futter bekommt!
als apathisch kann man ihn auch nicht bezeichnen, er ist eigentlich so wie immer recht interessiert an allem und verhält sich "normal"....
ich hoffe zumindest, dass sich die rehe jetzt bessert und die beiden auch nicht auf die weide "ein- bzw. ausbrechen"
auch wenn ihm jetzt ein weicher boden zum laufen gut tun würde, wäre es doch bestimmt auch ganz gut für ihn spazieren zu gehen oder??? wie gesagt, die rehe war wohl gsd noch nicht richtig akut, d.h. er hat auch noch nicht rehetypisch dagestanden und auch noch nicht vorne entlastet, aber die hufe waren etwas warm und puls war auch zu fühlen....
mit welchen kosten ist denn eine cushing-untersuchung verbunden? so ungefähr, damit ich mich mal darauf einstellen kann......

Hi,
unser TA ist bei Rehe immer sehr vorsichtig, deswegen hatte Funi eine Woche komplette Boxenruhe+ Schmerzmittel, danach konnte ich wieder anfangen spazieren zu gehen.
Nach 1,5 Wochen durfte er wieder auf den Paddock und nach 3 Wochen durfte ich wieder reiten.
Ich habe ihn dieses Frühjahr ganz vorsichtig angweidet, derzeit steht er 10-12 Stunden pro Tag auf der Wiese (allerdings keine fette Frühjahrs- und Kleewiese, sondern eine "schlanke" Wiese *gg*) und wird viel bewegt (fast täglich), so, dass er nicht dick wird und hoffentlich keine erneute Rehe bekommt.

Funi hat auch als einziges Symptom das lange Fell und die Rückenmuskulatur, alles andere ist bei ihm ganz "frutti" .
Wir haben keinen Cushingtest gemacht, mein TA meinte zu mir, den können wir uns sparen, das ist eindeutig .
Ein ACTH-Test kostet zwischen 50 und 70€, der andere Test (Dexamethason) kostet zwischen 150 und 170€.

Meist reicht der ACTH-Test aber aus.

in die box muss er (gott sei dank) nicht. nur auf den paddock. box wäre undenkbar, ich glaube, er würde mir alles auseinander nehmen, da er noch nie in seinem leben eingesperrt war.
ja gut, dann werde ich das spazieren gehen auch erstmal lassen.
ich habe nur angst, dass joey auf dumme gedanken kommt und die beiden ausbrechen, weil sie nicht auf ihre wiese kommen. joey hüpft ja über alles und ninjo rennt dann in seiner panik hinterher durch alles durch!!! da hilft auch kein e-zaun o.ä.!!!
deswegen würde ich sie gerne irgendwie beschäftigen bzw bewegen.... und mit joey alleine kann ich nicht raus, weil nínjo sonst nen aufstand macht...
heute und morgen bekommt er noch sein pülverchen und danach ein paar tage aspirin.... hoffe es wird dann besser.
sollte ich ihn nach der einen woche erst langsam wieder anweiden? wäre wahrscheinlich besser, oder?
auf meiner weide wächst zwar nur spärlich gras, aber sicher ist sicher, oder?

Ich würde das Thema "Anweiden" erstmal auf den Herbst oder auf nächstes Jahr verschieben

meinst du? tierarzt meinte 1-2 wochen kein gras.... das würde äußerst schwierig werden.... ansonsten müsste ich ihn wegbringen in einen anderen stall... und bräuchte ein anderes beistellpferd für joey... alles nicht so einfach.

Der Körper braucht eine Weile um sich von einer Rehe zu erholen, Funi habe ich ein halbes Jahr nicht auf die Wiese gestellt, mein Berittpferd durfte 1,5 Jahre nicht auf Gras.

Aber so ein Paddock, wenn Gras drauf wächst, ist doch recht schnell leergefressen bzw. runtergetreten .

Also zum Thema Hufrehe kann ich teilweise nur meinen Kopf schütteln. So oft hört man das grade bei Pferden die viel auf der Weide stehen, und nicht so bewegt werden wie sie vielleicht bräuchten.. das ist jetzt nichts gegen euch ! Nur generell ist das oft so. Und dann denken viele Leute sie tuen ihren Pferden einen Gefallen, wenn sie die gleich im Frühling raus stellen, ohne zu bedenken das da die Gafahr von Hufrehe sehr hoch ist. Dann stehen die Pferde von morgens bis Abends dort und fressen sich voll und arbeiten nicht genug um das wieder ins gleichgewicht zu bekommen. Und wenn dann noch Zusatztfutter gefüttert wird....
Leider bedenken das viele Leute nicht...
Mein Pferd steht fast nur auf einem Sandplatz, und kommt nicht so oft auf die Weide. ( zwar schon fast jeden Tag, dann aber in Maßen also ca. für eine Stunde.)

ja da hast du schon recht, aber bei mir gibt es ein problem: joey! anfangs (vor gut 6 jahren) sollten sie ja nur stundenweise auf die weide, die direkt an ihren paddock angrenzt.... joey ist aber über alle zäune gesprungen. selbst, als wir auf fast 1,90m erhöht haben! und ninjo rennt dann mittendurch!!!
selbst elektrozaun davor, dazwischen, darüber... hilft alles nix. deshalb wurde dann alles offen gelassen, damit sie tag und nacht entscheiden konnten, ob sie auf die weide wollen oder nicht. hat bisher auch super funktioniert, zumal die weide keine richtige weide ist... das gras ist echt rar (wurde nie wirklich eingesät) und es wachsen viele kräuter, unkräuter und auch brennnesseln! und dadurch, dass die beiden immer fressen können, steht auch kaum was. man könnte schon fast steppe sagen
ninjo hatte komischerweise (bis auf letzten herbst) auch kaum figurprobleme.
jetzt habe ich im moment erfahren, dass sie wieder auf die weide ausgebrochen sind!!! sie haben alles zunichte gemacht, was wir gestern mühsam VERRIEGELT haben! ninjo darf doch nicht drauf! ich könnte heulen vor verzweiflung! mein mann fängt sie gerade wieder ein und repariert den holzzaun!!! mehr als eine stabile holzumzäunung und elektrozaun kann ich doch nicht machen....???!!!!