punktieren

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Beitragvon neddih » Mi 5. Okt 2011, 21:20

mein pferd hat durch einen tritt gallen am bein. eigentlich harmlos, es lahmt nicht und lebt damit ganz gut. seit einiger zeit hat sich der umfang aber noch mal vegrößert, das bein ist ums gelenk rum richtig dick angeschwollen. der ta hat jetzt dmso zum einreiben verschrieben, ein mittel zum eingeben. außerdem boxenruhe und abwarten. wenn es nicht besser wird, soll punktiert werden. mir gefällt das nicht ... ich hab vom punktieren nichts gutes gehört und angst, dass da was schiefgeht. muss man die gallen punktieren? was passiert, wenn man es nicht macht?
wie gesagt, das pferd lahmt nicht und zeigt keine anzeichen von schmerzen oder so. ich bin verunsichert!
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Re: punktieren

Beitragvon GilianCo » Mi 5. Okt 2011, 22:07

Grundsätzlich ist punktieren nicht schlimm, es muß nur ordentlich vorgenommen werden. Wenn die Galle noch zugenommen hat, kann es sinnvoll sein, es kann aber auch sein, das die Galle direkt wieder "vollläuft".
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Re: punktieren

Beitragvon neddih » Fr 7. Okt 2011, 07:53

Welche Gefahr besteht denn, wenn man es nicht punktiert?
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Re: punktieren

Beitragvon GilianCo » Fr 7. Okt 2011, 22:49

Man will mit dem Punktieren erreichen, das der Druck im Gelenk wieder geringer wird, weil das erstens Schmerzhaft ist, und zweitens dauerhaft dem Gelenk schadet, wenn es deutlich überfüllt ist. Der Knorpel kann dann häufig nicht mehr korrekt ernährt werden, die normale Physiologie des Gelenkes ist dann nicht mehr gegeben, (die Gelenksflüssigkeit ist weniger viskös) das Gelenk verliert an Stabilität, und das wieder ist eine Belastung für alle anderen Stukturen des Gelenkes.

Wenn man "nichts gutes gehört hat" vom Punktieren, das ist das in der Regel dann der Fall, wenn ein TA nicht korrekt / ausreichend sorgfältig vorgegangen ist. Ein Eingriff in eine Sehnenscheide oder ein Gelenk ist immer invasiv, und damit selbstverständlich mit einem Risiko verbunden. Allerdings (daher meine kurze dahingehende Bemerkung) kann man das Risiko, was damit verbunden ist, weitgehend minimieren, indem wirklich korrekt steril gearbeitet wird. Das bedeutet:

Das Pferd wird an der Stelle, an der punktiert werden soll, geschoren. Dann wird die Stelle entfettet und gereinigt, indem sie mit Alkohol und Jod abgewischt wird, und das minimum dreimal hintereinander.

Dann muß bedacht werden, das ein Eingriff in ein Gelenk oder eine Sehnenscheide steril erfolgen muß, weil kein Keim in das Gelenk / die Sehnenscheide eindringen darf. Das bedeutet, der TA zieht sich sterile Handschuhe an, bereitet auch die Utensilien für die Injektion steril vor. Dann wird die Punktion ebenfalls steril vorgenommen, und der Überdruck aus dem Gelenk entfernt. Anschließend sollte das Bein mit einem vernünftigen Verband versehen werden, der dafür sorgt, das in den ersten 48 h keine Keime in den Stichkanal des Punktierens gelangen können.

So vorgenommen weiß ich genug TÄ, die wirklich noch nie irgendwelche Probleme bekommen haben damit.

Von daher: laß Dir von Deinem TA genau erklären, was er wie punktieren will, wie er das begründet, was für Risiken er sieht und so weiter.
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Re: punktieren/blutegel

Beitragvon neddih » Do 27. Okt 2011, 21:01

Hallo, ich muss das Thema noch mal aufgreifen ... wobei es mir jetzt nicht mehr direkt ums Punktieren geht. Da die Schwellung durch Medikamente zurückgegangen ist, hat der Tierarzt aufs Punktieren verzichtet :-) Gott sei Dank, mir war das ja eh etwas "unheimlich".

Jetzt ist es eigentlich eine Weile gleichbleibend gut gewesen. Am letzten Wochenende konnte ich nicht so viel reiten wie sonst, so dass das Pferd zwei Tage "stand" (nicht geritten wurde; auf der Weide war´s natürlich). Montagmorgen war das komplette Bein dick - nicht nur das Gelenk, sondern das ganze Bein war angeschwollen. Nachmittags war es besser, nach dem Reiten noch besser. So ist es jetzt die ganze Woche gewesen: morgens immer relativ dick, nach dem Weidegang und nach dem Reiten besser. Trotzdem ist es nie so dünn wie die anderen Beine.
Jetzt wurde mir eine Blutegeltherapie empfohlen. Kennt sich da jemand aus - und hat evtl. schon mal Erfolg damit gehabt?
Das Pferd ist fit, geht ohne Probleme und scheint sich auch rundum wohl zu fühlen. Einige Kollegen meinen auch, ich solle einfach gar nichts machen - solange das Pferd nicht lahmt. Aber ich mach mir hakt trotzdem so meine Gedanken ... es muss ja alles irgendwie einen Grund haben.
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Re: punktieren

Beitragvon GilianCo » Fr 28. Okt 2011, 22:01

Blutegel sind eine super Sache... ich habe damit auch schon gute Erfahrungen sammeln können. Ich fahre morgen auch wieder ein Pferd egeln, welches massive Lymphabflussprobleme hat (gut, Boxenhaltung, und schön bandagiert auch noch... aber das bekommt man beim Besitzer leider nicht raus).

Mein Pferd hat auch schon einige Egelbehandlungen hinter sich, einmal für seine Schale, und einmal für seine Gleichbeinveränderungen, und das hat in der Regel auch recht schön funktioniert.
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Re: punktieren

Beitragvon neddih » Fr 28. Okt 2011, 22:39

prima - das habe ich jetzt schon von einigen seiten gehört. ich bin gespannt, ob es auch bei uns was bringt. schaden kann es ja (hoffentlich) nicht; entweder es bewrikt ne veränderung oder nicht ... im moment bin ich noch ganz optimistisch :-)
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Re: punktieren

Beitragvon neddih » Sa 29. Okt 2011, 12:01

Soooo ... wir haben heute Morgen Blutegel an die Galle gesetzt - wahnsinn, die waren ganz schnell vollgesogen und sind abgefallen, jetzt blutet es nach. Ich hab ja gedacht, ich müsste das irgendwie verbinden, aber man hat mir erklärt, dass das Nachbluten erwünscht ist ud dass auch nichts passieren kann, wenn das Pferdchen mit den blutenden Wunden auf die Weide geht. Bin mal gespannt, ob das was bringt und die Galle vielleicht etwas kleiner wird. Ganz verschwinden wird so wohl nie mehr ... :-(
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Re: punktieren

Beitragvon Ulrike123 » Do 12. Apr 2012, 10:48

Die Akupunktur ist ein Teil der Chinesischen Medizin und basiert auf einer jahrtausendalten Erfahrung und dies nicht nur für den Menschen - auch für Pferde und andere Tiere. Doch trotz der sehr guten Erfolge bei kaum auftretenden Nebenwirkungen und breitem Anwendungsgebiet aber hält die Akupunktur erst seit den 60er Jahren - und auch nur sehr zögerlich - bei uns Einzug und das liegt sicher an dem gänzlich anderen Gedankenansatz. Eine Behandlung durch Akupunktur kann ich jedenfalls nur empfehlen, allerdings muss das jeder für sich entscheiden.
Falls durch dich in das Thema ein bisschen einlesen möchtest empfehle ich dir diesen Beitrag:

http://www.pferde.de/Akupunktur-Eine-Alternative-auch-fuer-Pferde.6201.0.html
Ulrike123
 
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